Die Aufsplitterung der Handball-Bezirksoberligen in drei separate Spielgruppen nach Abschluss der Vorrunde macht es nicht gerade einfach, das Geschehen zu verstehen. „Das ist schon sehr kompliziert“, sagt Stefan Rößl von der HG Ansbach. „Ich finde das sehr unglücklich geregelt“, sagt Cordula Wedrich von der SG Kernfranken.
Um den Sprung in die Landesliga spielen die Männer der SG Kernfranken, die als Sieger der BOL-Staffel 1 mit 18:2 Punkten gemeinsam mit SC 04 Schwabach sowie den Staffel-2-Siegern MTV Stadeln und HG Zirndorf die Playoff-Runde um den Aufstieg erreicht haben. Aus der Vorrunde nahm die SGK die vier gegen Schwabach erzielten Punkte mit, erlitt jetzt aber zum Auftakt eine Niederlage gegen Zirndorf und rangiert hinter Stadeln (6:0 Punkte) auf Platz zwei.
Die restlichen drei Spiele zu gewinnen ist schwer, aber nicht unmöglich.
Das Rückspiel gegen Zirndorf und zwei Spiele gegen Stadeln bleiben den Kernfranken noch, um Platz eins und damit erstmals den Aufstieg zu erreichen. „Die restlichen drei Spiele zu gewinnen ist schwer, aber nicht unmöglich“, sagt Trainerin Cordula Wedrich, die den Spielplan vor allem wegen der langen Pausen kritisiert.
Weitere vier Mannschaften, darunter die HG Ansbach und der TSV Rothenburg II, sind in der Playdown-Runde versammelt. Hier wird nach demselben Muster gespielt. Punkte gegen die bereits aus der Vorrunde bekannten Gegner werden mitgenommen und jeweils Hin- und Rückspiel gegen den Verein aus der anderen Staffel werden noch ausgetragen. Dann gibt noch die Platzierungsrunde mit den zwei Tabellenletzten der Vorrundenstaffeln.
Aus diesen drei Spielgruppen wird am Saisonende eine Rangliste von Platz eins bis elf erstellt, die dann über Auf- und Abstieg entscheidet. Da der gleitende Abstieg gilt, hängt die Zahl der Absteiger davon ab, wie viele Mannschaften aus der Landesliga Nord nach Mittelfranken absteigen. Im Moment sieht es so aus, dass für die Teams in der Playdown-Runde keine Gefahr besteht.
Analog ist das Geschehen in der Bezirksoberliga der Frauen. In der Playoff-Runde spielt der TSV Rothenburg als Sieger der Staffel 2, startete aber mit einer knappen Niederlage gegen die SpVgg Mögeldorf und steht mit 2:4 Zählern nur auf Rang drei. Die HG Ansbach belegt in der Playdown-Runde mit 5:1 Zählern Platz eins und schaut durchaus sorgenvoll auf das Geschehen in der Landesliga, wo etliche Teams aus Mittelfranken abstiegsgefährdet sind. „Um ganz sicher sich in der BOL zu bleiben, sollten wir Platz eins verteidigen“, sagt HG-Trainer Stefan Rößl.
Ebenfalls über Playoff-Runden werden unter den Bezirksligisten jeweils drei Aufsteiger in die Bezirksoberligen gesucht – allerdings ohne Beteiligung aus Westmittelfranken.
Der komplizierte Modus ist eine Spätfolge der Pandemie, wobei auch Sorgen um genügend Hallenkapazitäten eine Rolle spielten. „Nächste Saison wollen wir zum regulären Spielbetrieb zurückkehren“, sagt Hubert Weißenberger, Spielleiter beim Bezirksverband. Nicht nur bei der HG Ansbach hört man das gerne.
Tabellen aus dem Handballbezirk mit Beteiligung von Mannschaften aus der Region gibt es hier.