Anstieg bei Spielabbrüchen - In Bayern nicht | FLZ.de

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Veröffentlicht am 19.10.2022 14:49

Anstieg bei Spielabbrüchen - In Bayern nicht

Zwei Fußballspieler kämpfen um den Ball. (Foto: Uli Deck/dpa/Symbolbild)
Zwei Fußballspieler kämpfen um den Ball. (Foto: Uli Deck/dpa/Symbolbild)
Zwei Fußballspieler kämpfen um den Ball. (Foto: Uli Deck/dpa/Symbolbild)

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat im Amateurfußball in der zurückliegenden Spielzeit erstmals eine Zunahme der Spielabbrüche registriert. In der Saison 2021/22 hätten die Schiedsrichter 911 Spiele abbrechen müssen, teilte der DFB am Mittwoch mit. So viele wie noch nie in einer Saison. Die über die vergangenen Jahre stabile Quote stieg von 0,05 auf 0,075 Prozent.

In Bayern verharren die Zahlen dagegen auf einem konstant niedrigen Niveau und liegen unterhalb des Durchschnitts, wie die Deutsche Presse-Agentur auf Nachfrage beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) erfuhr. In der Saison 2021/22 wurden demnach bayernweit 68 Spiele abgebrochen. Das sind 0,033 Prozent aller Partien. „Den sehr unerfreulichen deutschlandweiten Trend bei den Spielabbrüchen können wir glücklicherweise in Bayern nicht bestätigen“, teilte BFV-Präsident Christoph Kern mit.

„Erstmals müssen wir einen Anstieg bei den Spielabbrüchen feststellen, wobei wir uns immer noch im Promillebereich bewegen“, sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann zu den bundesweiten Zahlen. Die Quote von 0,075 Prozent bedeutet umgerechnet, dass im Schnitt jedes 1339. Spiel abgebrochen wurde. Der DFB erstellt seit 2014/15 ein Lagebild des Amateurbereichs.

Für BFV-Chef Kern „ist jeder Spielabbruch einer zu viel“. Klar sei, dass der Verband in Bayern auch weiterhin eine „strikte Null-Toleranz-Politik“ fahren werde. Das heißt laut Kern: „Gewalt, Beleidigungen und Diskriminierungen in jedweder Form haben auf unseren Fußballplätzen nichts zu suchen!“

Über Online-Spielberichtsbögen wurden in der zurückliegenden Saison bundesweit 1.219.397 Begegnungen im Amateurfußball erfasst und vom DFB ausgewertet. Bei den erfassten Partien wurden 5.582 Vorfälle, davon 3.544 Gewalthandlungen und 2.389 Diskriminierungen, seitens der Schiedsrichter gemeldet. „Diese Vorfälle bleiben im Vergleich zu den Vorjahren relativ konstant, aber die Spielabbrüche sind auf einem Höchststand“, sagte Zimmermann.

Als Gewalthandlung gelten körperliche Angriffe, beispielsweise durch Schlagen, Treten oder Spucken. Eine Diskriminierung liegt vor, wenn eine Person oder Gruppe durch eine herabwürdigende Äußerung, Geste oder Handlung in Bezug auf Hautfarbe, Sprache, Herkunft, Religion, sexuelle Identität, das Geschlecht oder Alter in der Würde verletzt wird.

© dpa-infocom, dpa:221019-99-183720/3

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