Der „ominöse rote Faden“ beim FCN und Reicherts Etappenziel | FLZ.de

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Veröffentlicht am 19.05.2024 17:49

Der „ominöse rote Faden“ beim FCN und Reicherts Etappenziel

Nürnbergs Erik Wekesser (l.) und Hamburgs Ludovit Reis kämpfen um den Ball. (Foto: Daniel Bockwoldt/dpa)
Nürnbergs Erik Wekesser (l.) und Hamburgs Ludovit Reis kämpfen um den Ball. (Foto: Daniel Bockwoldt/dpa)
Nürnbergs Erik Wekesser (l.) und Hamburgs Ludovit Reis kämpfen um den Ball. (Foto: Daniel Bockwoldt/dpa)

Vier Gegentore machen keinem Torwart Spaß. Aber Jan Reichert wird sein Profi-Debüt für den 1. FC Nürnberg trotz des 1:4 (1:3) beim Hamburger SV als besonderes Fußball-Erlebnis in Erinnerung behalten. „Es war für mich ein unglaublicher Moment. Darauf habe ich lange hingearbeitet und viel dafür geopfert“, sagte der 22 Jahre alte Schlussmann nach den 90 Minuten am Sonntag vor über 50.000 Zuschauern im Volksparkstadion: „Handschuhe, Trikot, das werde ich natürlich alles aufbewahren.“

Von einem Etappenziel in seiner noch jungen Karriere sprach der Nachwuchstorwart, der beim „Club“ für die kommende Saison als Kandidat für die Nummer eins gehandelt wird. „Ich will weiter hart an mir arbeiten“, kündigte der gebürtige Schweinfurter an.

Drei der vier HSV-Tore gegen ihn erzielte Robert Glatzel. Dazu war Lukasz Poreba für die Gastgeber erfolgreich. „Wir schenken dem Gegner drei Tore durch individuelle Fehler“, stöhnte Reichert. Er selbst musste sich keine Aussetzer vorwerfen.

Lukas Schleimer köpfte zwischenzeitlich das 1:1 für den FCN, der die Spielzeit auf Platz zwölf abschloss. Ein Grund zum Feiern ist das nicht. „Es war eine schwere Saison mit mehr Tiefen als Höhen“, resümierte Trainer Cristian Fiél mit heiserer Stimme und gestand: „Ich habe nichts dagegen, dass sie jetzt zu Ende ist.“

Fiél sprach nach der 16. Niederlage im 34. Saisonspiel von „diesem ominösen roten Faden“, der sich bei seiner Mannschaft durch die gesamte Zweitliga-Runde gezogen habe. „Wir erspielen uns immer wieder Chancen, wo wir die Tore nicht machen“, sagte er und sprach dann das noch größere Übel an: „Wir verteidigen katastrophal und lassen die Tore zu einfach zu.“ 64 Treffer - mehr kassierte nur der Tabellenletzte und Absteiger VfL Osnabrück (69).

In den kommenden Wochen wird sich der „Club“ nach der Trennung von Sportvorstand Dieter Hecking und dem Abschied etlicher Akteure um Jungstar und Torjäger Can Uzun personell neu aufstellen und neu ausrichten müssen. Ziel bei der Kaderzusammenstellung muss laut Fiél sein, „Spieler auf den Platz zu bringen, die alles dafür tun, um erfolgreich zu sein“. Erfolgreicher jedenfalls als in der am Sonntag beendeten Spielzeit.

Seine eigene Zukunft sieht Fiél anscheinend in Nürnberg: „Dadurch, dass wir in der 2. Liga geblieben sind, habe ich noch ein Jahr Vertrag. Darum gehe ich davon aus.“

© dpa-infocom, dpa:240519-99-92284/3


Von dpa
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