Zu schnell unterwegs: Mehr Tempoverstöße auf Bayerns Straßen | FLZ.de

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Veröffentlicht am 27.05.2022 13:20

Zu schnell unterwegs: Mehr Tempoverstöße auf Bayerns Straßen

An der Tür von einem Streifenwagen steht der Schriftzug „Polizei“. (Foto: David Inderlied/dpa/Illustration)
An der Tür von einem Streifenwagen steht der Schriftzug „Polizei“. (Foto: David Inderlied/dpa/Illustration)
An der Tür von einem Streifenwagen steht der Schriftzug „Polizei“. (Foto: David Inderlied/dpa/Illustration)

Nach den Worten des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) hat die Polizei nach dem Wegfall der Corona-Maßnahmen nun wieder mehr Zeit für Verkehrskontrollen.

Denn: Laut der am Freitag veröffentlichten Statistik der bayerischen Polizeiverwaltung ist im vergangenen Jahr die Zahl der Tempoüberschreitungen auf Bayerns Straßen gestiegen - obwohl wegen der Corona-Pandemie vergleichsweise wenig Fahrzeuge unterwegs waren. „Wo mahnende Worte nicht helfen und der Verstand aussetzt, werden wir mit Bußgeldbescheiden und Fahrverboten nachhelfen.“ Die Polizei verstärke heuer ihre Geschwindigkeitskontrollen, sagte Herrmann.

Rund 1,1 Millionen Geschwindigkeitsverstöße wurden registriert. Das seien knapp 100.000 Fälle mehr als 2020, teilte das Polizeiverwaltungsamt in Straubing mit. In 35.851 Fällen wurde die erlaubte Geschwindigkeit so stark überschritten, dass der Fahrer oder die Fahrerin mindestens ein Monat lang nicht hinters Steuer durften. „Das sind Tausende Fälle von grober Unvernunft und Rücksichtslosigkeit“, sagte Herrmann laut Mitteilung.

Zu schnelles Fahren sei für rund ein Viertel der Verkehrstoten in Bayern verantwortlich. 2021 seien 109 Menschen durch Geschwindigkeitsunfälle getötet worden. „Bei den Geschwindigkeitskontrollen setzt die Polizei auf modernste Messtechnik, zum Beispiel spezielle Lasermesspistolen und hochpräzise digitale Messgeräte“, ergänzte Herrmann.

Insgesamt hat die bayerische Polizei im vergangenen Jahr 1,57 Millionen Verwarnungen und rund 711.000 Bußgeldbescheide ausgestellt. 153.323 Bußgeldbescheide ergingen, weil die zunächst ausgestellten Verwarnungen nicht akzeptiert oder rechtzeitig bezahlt wurden. Im Zusammenhang mit den Verwarnungs- und Bußgeldverfahren mussten Fahrerinnen und Fahrer einen Betrag von knapp 117 Millionen Euro zahlen.

25 Prozent der Fahrverbote machten nach Zahlen des Polizeiverwaltungsamts das Fahren unter Drogen- und Alkoholeinfluss aus. „Ein deutlicher Beleg dafür, dass ein Kontrollschwerpunkt auch zukünftig in diesen Bereichen anzusiedeln ist“, sagte Präsident Timo Payer.

© dpa-infocom, dpa:220527-99-449787/5

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