Zahl der Beschwerden wegen Flugreisen steigt deutlich | FLZ.de

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Veröffentlicht am 26.09.2022 13:25

Zahl der Beschwerden wegen Flugreisen steigt deutlich

Volle Flughallen, Probleme mit dem Gepäck - vielen Flugreisenden wurde der Start in den Urlaub in diesem Jahr vergrätzt. (Foto: Bodo Marks/dpa)
Volle Flughallen, Probleme mit dem Gepäck - vielen Flugreisenden wurde der Start in den Urlaub in diesem Jahr vergrätzt. (Foto: Bodo Marks/dpa)
Volle Flughallen, Probleme mit dem Gepäck - vielen Flugreisenden wurde der Start in den Urlaub in diesem Jahr vergrätzt. (Foto: Bodo Marks/dpa)

Nach gestrichenen oder verspäteten Flügen in diesem Sommer hat sich bei Reisenden viel Ärger angestaut. Die Zahl der Beschwerden von Kundinnen und Kunden über Airlines bei der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) ist im August deutlich gestiegen.

Im Bereich Flug gingen 2593 Schlichtungsanträge ein, wie die SÖP auf Anfrage mitteilte. Das waren mehr als drei Mal so viele wie im August 2021, der noch von der Corona-Pandemie geprägt war. Gegenüber dem Vorkrisen-August 2019 ergab sich ein Anstieg um 23 Prozent. Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ darüber berichtet.

Ein Ende der Beschwerdewelle scheint vorerst nicht in Sicht. „Wirgehen davon aus, dass uns auch in den nächsten Tagenzahlreiche Schlichtungsanträge erreichen“, sagteSÖP-Geschäftsführerin Sabine Cofalla dem Blatt. Bis 23. September gingen bereits 2404 Anträge bei der SÖP ein. „Der sich aktuell fürSeptember abzeichnende Trend könnte sich bis in den Novemberhinein fortsetzen“, sagte Cofalla.

In diesem Sommer mussten insbesondere wegen Personalengpässen an Flughäfen und bei Airlines Tausende Flüge gestrichen werden.

Bislang ist es üblich, dass Reisende ihre Flugtickets bereits bei der Buchung und damit oft Monate im Voraus bezahlen müssen. Das Land Niedersachsen hat einen Antrag im Bundesrat gestellt, die Vorkasse bei Flugreisen abzuschaffen. Aus Sicht der Landesregierung in Hannover benachteiligt diese Praxis die Fluggäste.

Flugausfälle gingen fast immer zulasten der Reisenden. Diese müssten sich im Falle einer Stornierung mühsam und teils langwierig um eine Rückerstattung bemühen. Deshalb soll der Flugpreis künftig erst bei Antritt des Fluges fällig werden.

Die Branche lehnt die auch von Verbraucherschützern verlangte Abkehr von der Vorkasse ab. Der Branchenverband BDL verweist unter anderem auf die international üblichen Abrechnungsverfahren. Mit dem vorab eingenommenen Geld erreichten die Fluggesellschaften eine größere Planungssicherheit und könnten die Maschinen optimal auslasten, was auch positiv für das Klima sei. Die Kunden könnten zudem von Frühbucherrabatten profitieren.

Die SÖP ist von der Bundesregierung als Schlichtungsstelle für Verkehr und Reisen anerkannt. Zum größten Teil geht es um eine Entschädigung bei Verspätungen oder Ausfällen von Flügen und Bahnfahrten.

© dpa-infocom, dpa:220926-99-902802/2

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