Von Maria über Schult bis Geisenberger | FLZ.de

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Veröffentlicht am 07.07.2022 07:31

Von Maria über Schult bis Geisenberger

Die 31-jährige Torhüterin Almuth Schult gehört zum deutschen Aufgebot bei der Fußball-EM in England. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)
Die 31-jährige Torhüterin Almuth Schult gehört zum deutschen Aufgebot bei der Fußball-EM in England. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)
Die 31-jährige Torhüterin Almuth Schult gehört zum deutschen Aufgebot bei der Fußball-EM in England. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Auf Mütter warten im Leistungssport ganz besondere Herausforderungen. Ohne Hilfe sei es nicht möglich, Familie und die Karriere möglichst gut zu vereinen, sagt Ex-Kugelstoßerin Christina Schwanitz. Immer mehr Frauen gelingt das mit ihren Familien aber ganz hervorragend.

Eine Auswahl deutscher Sport-Mamas:

Ob sie es eigentlich satt sei, immer wieder vor allem über ihre Mutterrolle zu reden, wurde die 34-Jährige bei ihrem märchenhaften Tennis-Lauf in Wimbledon einmal gefragt. „Ich liebe es, darüber zu sprechen“, antwortete Maria. „Das Wichtigste in meinem Leben ist, Mutter von zwei Kindern zu sein. Nichts wird das ändern.“ Vor 15 Monaten brachte sie ihre zweite Tochter Cecilia zur Welt und ist mit dem Halbfinaleinzug so gut wie nie zuvor in ihrer Karriere. Maria wird trainiert von ihrem Ehemann Charles-Edouard, ihre achtjährige Tochter Charlotte übt in Wimbledon auch fleißig Tennis.

Die 31-Jährige gehört zum Team bei der Fußball-EM in England, ist aber hinter Merle Frohms nur noch Nummer 2. Sie brachte im April 2020 Zwillinge zur Welt, kehrte ein Jahr darauf beim VfL Wolfsburg ins Tor zurück. In der DFB-Auswahl hat die Olympiasiegerin von 2016 und 64-malige Nationalspielerin seither kein Spiel bestritten, ist aber dennoch eine Führungsfigur. Nach der EM wechselt sie zum Angel City FC und zieht mit Mann und Kindern in die USA.

Ein Jahr nach der Geburt ihrer Zwillinge im Juli 2017 und nach nur sechs Monaten Training ist die Kugelstoßerin in den Ring zurückgekehrt. Bei den deutschen Meisterschaften ein Jahr später in Nürnberg gab es den Titel. Mehr Mühe als mit der Kugel hatte die Europameisterin von 2014 und 2016 sowie Weltmeisterin von 2015 mit dem Organisieren der Betreuung ihrer „Krümel“, wie sie die Kinder nannte. „Familie und Leistungssport sind vereinbar, aber nur mit Hilfe“, sagte Schwanitz, die 2019 noch WM-Bronze holte. Nach einer Reihe von körperlichen Beschwerden und dem Stress beendete die sächsische Frohnatur im Februar im Alter von 36 Jahren ihre Karriere.

Die Ausnahme-Rodlerin ist knapp ein halbes Jahr nach der Geburt ihres Sohnes Leo im Mai 2020 wieder auf den Rennschlitten gestiegen. „Ich hatte schon Respekt und habe mich dann gefragt, will ich das noch, brauche ich das noch?“, sagte die 34-Jährige, die mit ihrem Doppel-Gold von Peking 2022 zur erfolgreichsten deutschen Winter-Olympionikin aufgestiegen ist. Es war ein harter und anstrengender Weg für die Miesbacherin, die große Unterstützung in der Familie hatte. Anfang nächsten Jahres erwartet Geisenberger das zweite Kind. Ob es nach der zweiten Babypause wieder ein Comeback gibt, ist offen, ein Karriereende nicht ausgeschlossen.

Die dreimalige deutsche Tischtennis-Meisterin brachte im Januar 2018 ihre Tochter Carolin zur Welt. Nur fünf Wochen später spielte sie für ihren Club SV DJK Kolbermoor schon wieder in der Bundesliga. Nur sieben Monate später gewann sie den EM-Titel im Doppel. Die Familie der 37-Jährigen ist bei Turnieren und Ligaspielen häufig dabei. Ihr Mann spielte früher selbst in der Bundesliga.

Die 36 Jahre alte Beachvolleyball-Olympiasiegerin von 2016 brachte 2018 ihren ersten Sohn zur Welt und kehrte ein Jahr später zur World Tour zurück. Mit ihrer damals neuen Partnerin Margareta Kozuch gewann sie dabei das Finale in Rom. Im vergangenen Jahr war Ludwig Fahnenträgerin der deutschen Delegation bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von Tokio. Im Mai 2022 kam Ludwigs zweites Kind Lenny auf die Welt. Sie will nach der Sommerpause wieder in den Sand zurückkehren.

Die Doppel-Olympiasiegerin und Dreifach-Europameisterin im Dressurreiten erwartet Ende August ihr zweites Kind. Noch Anfang April hatte die 36-Jährige aus dem bayerischen Tuntenhausen im fünften Monat ihrer Schwangerschaft in Leipzig den Weltcup mit ihrem Erfolgspferd Dalera gewonnen. Die WM im August verpasst sie. Nach der Geburt ihres Sohnes Moritz 2017 begann von Bredow-Werndls Aufstieg. Sie unterstützt die Initiative „#Equalequest“ der Springreiterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann. Die Initiative kämpft für einen gerechteten Umgang mit Weltranglistenpunkten nach einer Pause durch Schwangerschaft und Geburt. Der Pferdesport ist die einzige olympische Sportart, in der Männer und Frauen gegeneinander starten.

© dpa-infocom, dpa:220707-99-936937/2

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