Nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte war ein Lkw-Fahrer, der zehn Stunden ohne Pause von Holland nach Franken brauchte. Seine Firma alarmierte die Polizei, weil der 61-Jährige nicht mehr ans Handy ging. Er verlor auf der Fahrt offenbar mehrmals die Orientierung, baute jedoch keinen Unfall.
Der Mann am Steuer eines Sattelzugs aus der Slowakei war am Dienstag um acht Uhr mit neuer Ladung in den Niederlanden in Richtung Heimat aufgebrochen. Danach war er über sein Handy im Führerhaus für seinen Arbeitsgeber nicht mehr erreichbar. Aus Sorge um sein Wohlergehen wandte sich die Firma an die Polizei.
Um 18.17 Uhr sah eine Streife der Verkehrspolizeiinspektion Ansbach den gesuchten Sattelzug an der Schwerlastspur der Anschlussstelle Neuendettelsau in Richtung Nürnberg stehen. Der 61-Jährige saß auf dem Fahrersitz und wirkte nach den Angaben der Polizei verwirrt. Die herbeigerufenen Sanitäter vermuteten, dass er Krampfanfälle oder einen Schlaganfall gehabt haben könnte. Er kam zur Untersuchung ins Krankenhaus Dinkelsbühl.
Nach den Daten aus seinem Kontrollgerät war er ohne Pause von 8 bis 18 Uhr gefahren. Dabei stimmte zwar die Richtung, allerdings scheint er nach den Aufzeichnungen immer wieder Passagen über Landstraßen genommen zu haben. Das Fahrzeug samt Schlüssel und Fahrzeugpapiere kam zunächst zur Verkehrspolizei Ansbach. Dort holte ein Ersatzfahrer den Sattelzug ab.
Manfred Blendinger