Trockenheit stellt Karpfenteichwirte vor Probleme | FLZ.de

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Veröffentlicht am 07.08.2022 08:25

Trockenheit stellt Karpfenteichwirte vor Probleme

Aufgerissen und ausgetrocknet ist der Boden eines Karpfenteichs. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild)
Aufgerissen und ausgetrocknet ist der Boden eines Karpfenteichs. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild)
Aufgerissen und ausgetrocknet ist der Boden eines Karpfenteichs. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild)

Die wochenlange Trockenheit macht auch den Karpfenteichwirten zu schaffen. „Die ersten Teiche mussten notabgefischt werden, weil den Fischen das Wasser fehlt“, sagte der stellvertretende Leiter der Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Tobias Küblböck, in Höchstadt.

Der Schwerpunkt der Karpfenzucht in Bayern liegt in Franken und der Oberpfalz, wo etwa 5500 Teichwirte jährlich rund 6000 Tonnen Karpfen erzeugen. Die Teiche dort werden nach Angaben von Küblböck in der Regel durch Niederschläge und Oberflächenwasser gespeist. Nach dem vielen Regen im Winter und Frühjahr seien diese eigentlich gut gefüllt gewesen, sagte Küblböck.

„In den letzten Wochen hat es aber kaum geregnet und wenn dann nur lokal“, sagte der Experte. Das reiche nicht aus, um die Wassermengen auszugleichen, die momentan verdunsteten. Es sei davon auszugehen, dass bei der Hitze der Pegelstand etwa um einen Zentimeter pro Tag sinke.

In erster Linie bedeutet die Trockenheit vor allem Stress für den Teichwirt. „Grundsätzlich mag der Karpfen warme Wassertemperaturen“, sagt Küblböck. Wegen der Hitze allein sei nicht mit größeren Ausfällen zu rechnen.

Problematisch werde es aber, wenn der Sauerstoffgehalt im Wasser sinke. Teichwirte könnten dann Lüfter an den Teichen aufstellen oder müssten im schlimmsten Fall die Fische aus dem Teich holen und umsiedeln. Das sei organisatorisch oft schwierig, denn die anderen Teiche seien in der Regel schon mit Fischen besetzt, erläuterte Küblböck.

Der Erlanger Teichwirt Peter Oberle musste jüngst einen seiner Teiche abfischen, weil dessen Wasserspiegel um 60 Zentimeter gesunken war. „Seit April hat es nicht mehr geregnet“, sagt er. „Dadurch, dass es so flach war, konnten die Fischreiher, die ja lange Beine haben, relativ leicht Jagd auf die kleinen Karpfen machen. Hätten wir nicht abgefischt, hätten wir einen Totalverlust erlitten.“

© dpa-infocom, dpa:220807-99-302531/2

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