SWR zu Zugunglück: Mitarbeiter warnten vor Sicherheitsrisiko | FLZ.de

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Veröffentlicht am 05.07.2022 19:22

SWR zu Zugunglück: Mitarbeiter warnten vor Sicherheitsrisiko

Ein Waggon von dem verunfallten Regionalzug  hängt für die Bergung an dem Schienenkran. (Foto: Angelika Warmuth/dpa/Symbolbild)
Ein Waggon von dem verunfallten Regionalzug hängt für die Bergung an dem Schienenkran. (Foto: Angelika Warmuth/dpa/Symbolbild)
Ein Waggon von dem verunfallten Regionalzug hängt für die Bergung an dem Schienenkran. (Foto: Angelika Warmuth/dpa/Symbolbild)

Mehrere Bahnmitarbeiter haben nach Recherchen des Südwestrundfunks (SWR) schon 2019 in einem Brandbrief vor möglichen Sicherheitsrisiken im Streckennetz der Deutschen Bahn gewarnt. Auf sieben Seiten zeigten die Mitarbeiter dringenden Handlungsbedarf auf, wie „Report Mainz“ am Dienstag veröffentlichte. So trage jeder Anlagenverantwortliche die alleinige Verantwortung für bis zu 400 Streckenkilometer Gleis und Weichen - es fehle an Geld und Personal, um notwendige Instandsetzungen durchführen zu können. Die Deutsche Bahn wollte sich zu dem Brandbrief, der besonders im Zusammenhang mit dem Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen brisant ist, nicht äußern.

Zuletzt hatten sich die Hinweise auf den von Anfang an bestehenden Verdacht gemehrt, dass das Unglück vom 3. Juni mit 5 Toten und 16 Schwerverletzten durch technische Mängel verursacht worden sein könnte. So ist in einer Drucksache des Verkehrsausschusses des Bundestages von einer Schienenverschiebung und „zum Teil vorgeschädigten Betonschwellen“ die Rede.

Der Initiator des Brandbriefes, welcher „Report Mainz“ nach eigenen Angaben vorliegt, sagte demnach: „Wir Anlagenverantwortliche sind Bittsteller geworden. Wir mussten um jeden Pfennig Geld betteln. Das hat uns damals dann auch dazu bewogen, diesen Brief zu schreiben.“

Die Deutsche Bahn wollte auf Anfrage weder die Existenz des Brandbriefes bestätigen noch inhaltlich Stellung nehmen, weil die Ermittlungshoheit ausschließlich bei den Strafverfolgungsbehörden liege und man sich deshalb zu den laufenden Ermittlungen weder äußern noch diesen vorgreifen wolle.

© dpa-infocom, dpa:220705-99-920581/2

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