Stuttgarter Kickers euphorisch nach Pokal-Coup | FLZ.de

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Veröffentlicht am 30.07.2022 20:24

Stuttgarter Kickers euphorisch nach Pokal-Coup

Fürther Simon Asta (l) im Zweikampf mit Stuttgarter Konrad Riehle. (Foto: Bernd Weißbrod/dpa)
Fürther Simon Asta (l) im Zweikampf mit Stuttgarter Konrad Riehle. (Foto: Bernd Weißbrod/dpa)
Fürther Simon Asta (l) im Zweikampf mit Stuttgarter Konrad Riehle. (Foto: Bernd Weißbrod/dpa)

Als der Coup im DFB-Pokal perfekt war, standen auch die Zuschauer auf der Haupttribüne des Gazistadions und feierten die Stuttgarter Kickers gemeinsam mit den Fans auf den Stehplätzen euphorisch. Nach dem 2:0 (1:0)-Sieg gegen Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth machten sich die Anhänger des Fußball-Oberligisten einen Spaß daraus zu singen: „Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin“.

Zu einer Teilnahme am Finale wird es vermutlich nicht kommen, auch wenn die Kickers den drei Klassen über ihnen spielenden Zweitligisten dank einer großartigen Leistung aus dem Pokal warfen. Dafür könnte ein viel näher liegender Wunsch von Kapitän Kevin Dicklhuber bei der Auslosung für die zweite Pokalrunde am 18./19. Oktober vielleicht Realität werden: ein Stadtderby des Fünftligisten gegen Bundesligist VfB Stuttgart. „Dann hauen wir sie raus“, sagte der euphorisierte Dicklhuber am Samstag.

Doch zunächst einmal hoffen die Kickers auf einen Schub für die am kommenden Samstag beginnende Oberliga-Saison, in die sie als Topfavorit auf den Aufstieg starten. In der vergangenen Spielzeit hatten sie ihn äußerst knapp verpasst. Nach dem Drittliga-Abstieg 2016 und dem Absturz aus der Regional- in die Oberliga 2018 hängt der frühere Bundesligist und DFB-Pokalfinalist von 1987 seit vier Jahren im Amateurfußball fest. Daher freute sich Präsident Rainer Lorz auch, dass die Pokal-Überraschung gegen Greuther Fürth gut „ist für unser Renommee. Dass wir auch mal wieder stärker wahrgenommen werden.“

Dazu kann sich der finanziell stets kämpfende Traditionsverein über eine weitere Pokalprämie von 418.494 Euro für die zweite Runde freuen - nach den 209.247 Euro für die erste Runde plus eines Teils der Zuschauereinnahmen.

Gegen den behäbigen und äußerst schwachen Bundesliga-Absteiger aus Fürth köpfte Verteidiger Denis Zagaria die aggressiven, aber auch spielerisch starken Kickers vor 7280 Zuschauern schon in der 9. Minute in Führung, bevor David Braig (89.) nach einem Konter alles klar machte - und bei manchem älteren Fan sicher Erinnerungen an die große Vergangenheit der Degerlocher wach werden ließ.

Von einem Unterschied von drei Spielklassen war nichts zu sehen. Im Gegenteil: „Das war ein verdienter Sieg, das war nicht glücklich“, sagte Lorz. Wie der gesamte Verein hofft er nun auf den Aufstieg im nächsten Frühjahr - um wenigstens wieder viertklassig zu spielen.

© dpa-infocom, dpa:220730-99-216457/4

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