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Veröffentlicht am 11.05.2022 04:18

So lässt sich bei Versicherungen bares Geld sparen

Genau hinschauen lohnt sich: Braucht es diese oder jene Versicherung wirklich? Wenn nicht: weg damit! (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Genau hinschauen lohnt sich: Braucht es diese oder jene Versicherung wirklich? Wenn nicht: weg damit! (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Genau hinschauen lohnt sich: Braucht es diese oder jene Versicherung wirklich? Wenn nicht: weg damit! (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Die Verbraucherpreise sind gestiegen. Das merkt man nicht zuletzt im Supermarkt oder an der Tankstelle. Stellt sich die Frage: Lässt sich im Gegenzug woanders Geld einsparen? Ja, zum Beispiel bei Versicherungen. Wer einige Tricks beachtet, fährt günstiger.

Schon mit einem einfachen Schritt lässt sich bei Versicherungen sparen. „Beispielsweise ist es bei der Kfz-Versicherung meist günstiger, wenn man seinen Beitrag einmal im Jahr bezahlt statt monatlich“, sagt Julia Alice Böhne von der Verbraucherschutzorganisation Bund der Versicherten mit Sitz in Hamburg. Gleiches gilt in der Regel auch für alle anderen Versicherungen.

Der Hintergrund: Weniger Zahlungstermine bedeuten für die Anbieter einen geringeren Verwaltungs- und Personalaufwand. „Diese Ersparnis geben sie dann in Rabattform an die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter“, so Böhne.

Versicherungsverträge sollten möglichst immer die aktuelle Lebenssituation widerspiegeln. „Es spart zum Beispiel Beiträge, nach dem Auszug von Familienmitgliedern die private Haftpflichtversicherung von einem Familientarif in einen Einzeltarif umstellen zu lassen“, erklärt Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf.

Oder: Eheleute und eingetragene Lebenspartner benötigen nach Einzug in die gemeinsame Wohnung nur noch eine Hausratsversicherung. „Und auch bei der Privathaftpflichtversicherung genügt ein gemeinsamer Vertrag“, so Böhne. Es lohnt sich also, Versicherungsverträge herauszusuchen und jede einzelne Police genau unter die Lupe zu nehmen.

„Im Haftpflicht- und Sachversicherungsbereich sollte man die Vertragswerke nicht jahrelang in Ordnern schlummern lassen“, rät Verbraucherschützerin Weidenbach. Besser ist es, die Verträge in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. So sieht es auch Julia Alice Böhne: „Denn so mancher Versicherungsschutz ist in die Jahre gekommen und längst günstiger und zu besseren Konditionen zu bekommen.“

Bei der Prüfung der Versicherungsverträge sollte der Fokus allerdings nicht auf der Prämienhöhe liegen, sondern auf den versicherten Leistungen, sagt Böhne. Im Schadensfall sei schließlich entscheidend, dass der Versicherungsvertrag eine ausreichende Absicherung bietet - „und nicht, dass er am günstigsten ist“.

Besonders einleuchtend: Überflüssige Policen gar nicht erst abschließen oder möglichst zeitnah kündigen. Zu solchen entbehrlichen Versicherungen zählen aus Sicht des Bunds der Versicherten unter anderem Handy-, Brillen- oder Reisegepäckversicherungen. „Sie haben meist einen schlechten Leistungsumfang, sind aber vergleichsweise teuer“, erklärt Böhne.

Der Versicherungsbeitrag lässt sich teilweise auch senken, indem man einen Selbstbehalt vereinbart. Das ist etwa in der Privathaftplicht- oder Kfz-Kaskoversicherung möglich. Was für einen Selbstbehalt spricht? „Er schützt davor, dass der Versicherer in einem Bagatellfall den Versicherungsvertrag kündigt, da die Versicherung ja nur bei wirklich existenziellen Schäden in Anspruch genommen wird“, so Böhne.

Viele Versicherer locken mit sogenannten Vorteilspaketen: Dabei stellen sie Verbraucherinnen und Verbrauchern Nachlässe in Aussicht, wenn sie gleich mehrere Policen bei ihnen abschließen. „Ein Versicherer bietet beispielsweise einen Bündelnachlass auf die Beiträge der abgeschlossenen Versicherungen von bis zu 15 Prozent“, erklärt Böhne. Aber auch, wenn die Angebote auf den ersten Blick attraktiv wirken, sollten Sie sie stets genau prüfen und nur abschließen, wenn sie nicht nur günstig, sondern auch eine an den individuellen Bedarf angepasste Absicherung bieten.

Verbraucherschützerin Weidenbach gibt zu bedenken, dass Versicherer, die unterschiedliche Vertragswerke anbieten, nicht in allen Bereichen auch Top-Versicherer sind. „Wenn Versicherungsgesellschaften in einem bestimmten Bereich sehr gute Bedingungen haben, muss dies nicht automatisch auch für andere gelten“, so Weidenbach.

Schließen Sie keine sogenannten Premium-Tarife ohne genaue Prüfung ab: „Eventuell übersteigen die eingeschlossenen Leistungen den tatsächlichen Bedarf, und ein bedarfsgerechter Versicherungsschutz lässt sich auch günstiger abschließen“, so Böhne.

Vergleiche etwa über die Stiftung Warentest helfen bei der Suche nach guten und günstigen Versicherungen weiter. Von Vorteil kann auch sein, sich persönlich bei einer der Verbraucherzentralen beraten zu lassen.

© dpa-infocom, dpa:220510-99-231921/3

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