So bringt der Maserati Grecale frischen Wind ins SUV-Segment | FLZ.de

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Veröffentlicht am 20.04.2022 04:48

So bringt der Maserati Grecale frischen Wind ins SUV-Segment

Schnell wie ein Sportwagen, praktisch wie ein SUV: Mit dem Grecale versucht Maserati Fahrspaß und Alltagstauglichkeit miteinander zu verbinden. (Foto: Maserati/dpa-mag)
Schnell wie ein Sportwagen, praktisch wie ein SUV: Mit dem Grecale versucht Maserati Fahrspaß und Alltagstauglichkeit miteinander zu verbinden. (Foto: Maserati/dpa-mag)
Schnell wie ein Sportwagen, praktisch wie ein SUV: Mit dem Grecale versucht Maserati Fahrspaß und Alltagstauglichkeit miteinander zu verbinden. (Foto: Maserati/dpa-mag)

Maserati geht mit dem Trend. Weil selbst notorische Schnellfahrer mittlerweile lieber SUV fahren als sportliche Coupés oder gar echte Sportwagen, bringen die Italiener jetzt ihren zweiten Geländewagen an den Start.

Zu Preisen ab 71.520 Euro stellen sie dem Levante ab diesem Herbst als kleinen Bruder den Grecale zur Seite und zielen damit auf schwergewichtige Konkurrenten. Denn im Visier des Dreizacks aus Modena stehen vor allem die AMG- und M-Versionen von Mercedes GLC und BMW X3/X4 sowie ganz besonders der Porsche Macan.

Dafür haben die Italiener die Konzern-Plattform, die auch so gewöhnliche Autos nutzen wie der Jeep Grand Cherokee oder der Alfa Stelvio, neu eingekleidet: Das kraftvolle Heck, die schnittige Silhouette und eine Front, die an den Supersportwagen MC20 erinnert, dürften einige Blicke auf sich ziehen. Und wenn dann auch noch der Achtzylinder aus seinen vier Endrohren dröhnt, ist dem Grecale wohl alle Aufmerksamkeit sicher.

Zwar beherrscht der nach einem mediterranen Wind benannte Maserati den großen Auftritt. Doch gleichzeitig will das SUV ganz anders sein als alle anderen Autos aus Modena und auch den Alltag vorbildlich meistern. Während es früher nur um möglichst verführerische Formen ging, wird jetzt die Funktionalität betont. So gibt es mehr Kniefreiheit im Fond, größere Ablagen und mit 570 Litern mehr Kofferraumvolumen als bei der Konkurrenz.

Außerdem mischen die Italiener jede Menge digitale Hightech in die noble Manufaktur-Atmosphäre. Neben dem digitalen Cockpit prangt daher ein großer Touchscreen auf der Mittelkonsole. Ein Head-Up-Display ist ebenso an Bord wie Amazons Alexa. Und den Wählhebel für die Automatik haben sie gegen ein paar dezenter Taster getauscht. Das schafft auf dem Mitteltunnel noch mehr Platz für Ablagen, große Becherhalter und eine kabellose Smartphone-Ladeschale.

Unter der Haube hält Maserati an seinen alten Idealen fest. Für eher zurückhaltende Käufer gibt es auch einen zwei Liter großen Vierzylinder, der wahlweise auf 221 kW/300 PS oder 243 kW/330 PS kommt und mit 240 km/h Spitzentempo allenfalls die Minimalanforderungen an einen Maserati erfüllt. Doch wer die stolzen 11,2 Liter Verbrauch (CO2-Ausstoß 254 g/km) nicht scheut und auch nicht den Grundpreis von 111.000 Euro, der bestellt besser den nagelneuen V6.

Direkt entlehnt aus dem MC20 macht der 3,0-Liter-Motor den Grecale zum Sportwagen unter den SUV. Denn 390 kW/530 PS und 620 Nm sind eine solide Basis für reichlich Fahrfreude. Immerhin kommt er in 3,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht bei Vollgas 285 km/h. Doch nicht nur maschinentechnisch hat der Grecale einiges zu bieten. Auch die Abstimmung ist gelungen. Eine sehr direkte Lenkung, ein adaptives Fahrwerk, das sich auf Knopfdruck spürbar versteift, und ein sehr sensibler Allradantrieb sind der Grund, warum man mit dem SUV auch jenseits des Asphalts angenehm fährt.

Also am Ende doch alles beim Alten? Nicht ganz. Auch die Italiener haben das Gebot der Stunde verstanden und der Elektrifizierung den Weg geebnet. Schon die Vierzylinder sind zumindest Mildhybriden. Und im nächsten Jahr kommt der Grecale Folgore, der nicht umsonst nach dem italienischen Wort für Blitz benannt ist. Denn als erstes SUV aus Italien fährt der dann allein mit Strom. Ab 2025 soll es in jeder Baureihe eine E-Version geben, bevor sich Maserati bis 2030 auch vom letzten Verbrenner verabschiedet.

Zwar ist Maserati spät dran mit dem Grecale. Doch nicht nur seinem Namen nach dürfte er reichlich frischen Wind ins Segment bringen. Denn dank der starken Motoren verspricht der Grecale so viel Fahrfreude wie kaum ein anderes SUV. Auch wenn der Abschied von der Verbrennungstechnik somit schwer fallen dürfte, die Elektrifizierung haben die Italiener bereits fest eingeplant.

Datenblatt: Maserati Grecale Trofeo

© dpa-infocom, dpa:220408-99-845700/11

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