Sitzen Apfelschorle-Fans bald auf dem Trockenen?  | FLZ.de

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Veröffentlicht am 05.10.2022 09:52

Sitzen Apfelschorle-Fans bald auf dem Trockenen? 

Angeblich wird Apfelsaftschorle wegen unterbrochener Lieferketten derzeit nicht hergestellt. Das ist falsch, sagen Fruchtsaftverbände. (Foto: Robert Günther/dpa-tmn/dpa)
Angeblich wird Apfelsaftschorle wegen unterbrochener Lieferketten derzeit nicht hergestellt. Das ist falsch, sagen Fruchtsaftverbände. (Foto: Robert Günther/dpa-tmn/dpa)
Angeblich wird Apfelsaftschorle wegen unterbrochener Lieferketten derzeit nicht hergestellt. Das ist falsch, sagen Fruchtsaftverbände. (Foto: Robert Günther/dpa-tmn/dpa)

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wirktsich auf viele Wirtschaftsbereiche aus. Auch auf die deutschenGetränkehersteller? Angeblich könnten diese wegen des Kriegs in derUkraine gerade keine Apfelsaftschorle produzieren. Aber das stimmtnicht - das fruchtige Getränk wird es weiterhin in den Regalen geben.

Behauptung: Der Krieg in der Ukraine habe zu einem Produktionsstoppfür Apfelsaftschorle geführt, weil dadurch die Lieferketten fürApfelkonzentrat unterbrochen seien.

Bewertung: Falsch.

Fakten: Es gibt keinen bundesweiten Produktionsstopp fürApfelsaftschorle, wie Klaus Heitlinger vom Verband der deutschenFruchtsaft-Industrie (VdF) auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agenturbestätigt.

In Deutschland werde momentan allerdings weniger Apfelschorlehergestellt als normalerweise üblich, so der VdF. Die Einschränkungenbei der Produktion hätten jedoch nichts mit einem Mangel anApfelkonzentrat aus der Ukraine zu tun. 2021 wurden für die deutscheFruchtsaftherstellung rund 6000 Tonnen Konzentrat aus der Ukraineimportiert. Das entspricht nur rund zwei Prozent der nach Deutschlandeingeführten Menge. Der Großteil des Konzentrats wird aus Polenimportiert.

CO2-Mangel sorgt für eingeschränkte Produktion

Verantwortlich für die derzeit verminderte Apfelschorle-Produktionist ein Mangel an Kohlendioxid (CO2) - und damit an Kohlensäure.Diese entsteht bei einer chemischen Reaktion von CO2 und Wasser.

Das CO2 dafür beziehen die meisten Getränkehersteller alsNebenprodukt der Düngemittelherstellung. Diese energieintensiveProduktion wurde wegen der gestiegenen Energiepreiseheruntergefahren. Deshalb steht der Getränkeindustrie derzeit wenigerCO2 und damit weniger Kohlensäure zur Verfügung als normalerweise.Allein Hersteller, die eine eigene CO2-Gewinnung besitzen, sind davonnicht betroffen.

© dpa-infocom, dpa:221005-99-11325/4

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