Nach einer Verfolgungsfahrt in Bad Salzuflen in Nordrhein-Westfalen, bei der Polizisten auf einen 19 Jahre alten Autofahrer schossen, hat sich der Zustand des jungen Mannes stabilisiert. Das bestätigte am Mittwoch eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Detmold.
Der Mann war am Samstag von mehreren Schüssen getroffen worden. Rettungskräfte brachten ihn mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus, Lebensgefahr konnte zunächst nicht ausgeschlossen werden. Zuvor hatte das „Westfalen-Blatt“ berichtet.
Insgesamt hätten die Polizeibeamten mehr als 30 Schüsse auf das Auto des 19-Jährigen abgegeben, sagte die Staatsanwältin weiter. Bereits am Wochenende hatte die Bielefelder Polizei laut einer Mitteilung eine Mordkommission zur Klärung der Hintergründe und des genauen Ablaufs eingerichtet. Nach ersten Erkenntnissen sei der Einsatz nicht von Bodycams der Polizisten aufgezeichnet worden, wie die Staatsanwältin am Mittwoch bestätigte. Diese seien nicht eingeschaltet gewesen.
Der 19-Jährige war am Samstag vor einer Polizeikontrolle davongerast. Streifenwagen verfolgten sein Auto bis in eine Sackgasse in einem Wohngebiet. Dort stiegen die Beamten aus. Der Fahrer habe seinen Wagen jedoch gewendet und sei mit hoher Geschwindigkeit auf die Beamten zugefahren, wie die Behörden mitgeteilt hatten. Daraufhin hätten die Polizisten mit ihren Dienstwaffen auf den Wagen geschossen und den jungen Mann getroffen.
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