Rohrwerk Maxhütte: Insolventer Betrieb soll verkauft werden | FLZ.de

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Veröffentlicht am 15.06.2022 16:12

Rohrwerk Maxhütte: Insolventer Betrieb soll verkauft werden

Der Betrieb des insolventen Rohrwerkes Maxhütte im oberpfälzischen Sulzbach-Rosenberg soll unter einem neuen Eigner weitergehen. Zwei Kaufinteressenten hätten Angebote abgegeben, sagte Sachwalter Harald Schwartz nach einer Gläubigerausschusssitzung am Mittwoch. In der kommenden Woche soll entschieden werden, welcher Interessent den Zuschlag bekommt. In dem traditionsreichen Rohrwerk sind aktuell rund 450 Menschen beschäftigt. Dem Sachwalter zufolge erwägt keiner der beiden Kaufinteressenten einen Stellenabbau. Wesentliche Frage sei, wer die höhere Gewähr für einen langfristigen Erhalt des Betriebes geben könne. Bis zur Entscheidung am Mittwoch sollen nun Vertragsdetails ausgearbeitet werden.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) reagierte erleichtert auf den angekündigten Weiterbetrieb der Maxhütte. „Ich freue mich, dass dieses traditionsreiche Unternehmen eine neue Chance am Markt erhält“, sagte er. Es sei erfreulich, dass Investoren bereitstehen, „die wie ich an eine Zukunft dieser Stahlproduktion in Bayern glauben“.

SPD-Landesvorsitzender Florian von Brunn sprach von guten Nachrichten für die Beschäftigten der Maxhütte und ihre Familien. Das Ergebnis der Verhandlungen sei „ein Erfolg für den Betriebsrat, der mit vollem Einsatz für die Arbeitsplätze gekämpft hat“. Ronja Endres, ebenfalls Vorsitzende der Bayern-SPD, sagte, der Betriebsrat habe für den Erhalt des Werks das Konzept „Grünes Rohrwerk“ vorangetrieben. Damit würde das Rohrwerk zu einem Vorzeige-Unternehmen beim Klimaschutz werden. „Das zeigt, wie wichtig die Betriebsräte und das Engagement der Belegschaften für die Transformation der Wirtschaft sind.“

Nach Unternehmensangaben beliefert die Maxhütte Kunden aus den Branchen Automobil, Energie und Industrie. Das Umsatzvolumen liegt demnach bei rund 100 Millionen Euro. Bis Ende Mai 2021 gehörte die Maxhütte zur Max Aicher Gruppe und wurde dann von Privatinvestoren übernommen. „Im Zuge der mit dem Verkauf des Unternehmens verfolgten Verselbstständigung kam es aufgrund der aktuellen Rohstoffverknappung zu Preisverschiebungen und Beschaffungsproblemen, welche in eine drohende Zahlungsunfähigkeit führten“, hatte das Unternehmen vergangenen Dezember mitgeteilt.

© dpa-infocom, dpa:220615-99-677261/3

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