Prozess: Versuchter Brandanschlag auf Synagoge Ermreuth | FLZ.de

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Veröffentlicht am 25.05.2023 02:48

Prozess: Versuchter Brandanschlag auf Synagoge Ermreuth

Eine Figur der blinden Justitia. (Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild)
Eine Figur der blinden Justitia. (Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild)
Eine Figur der blinden Justitia. (Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild)

Wegen eines versuchten Brandanschlags auf die Synagoge im oberfränkischen Ermreuth steht ab Donnerstag (9.45 Uhr) ein 22-Jähriger vor dem Amtsgericht Bamberg. Die Generalstaatsanwaltschaft München wirft dem jungen Mann vor, in der Nacht zu Neujahr 2023 zunächst eine Glasscheibe des Gebäudes eingeschlagen zu haben. Anschließend soll der junge Mann versucht haben, einen Feuerwerkskörper zu entzünden, um ihn ins Innere zu werfen. Das Bodenfeuerwerk zündete aber nicht. Menschen hielten sich zur Tatzeit nicht in dem Gebäude auf.

Die Generalstaatsanwaltschaft geht von einem „rechtsextremen und judenfeindlichen Tatmotiv“ aus und wirft dem Mann versuchte schwere Brandstiftung und gemeinschädliche Sachbeschädigung vor. Der 22-Jährige war wenige Tage nach der Tat festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Er stand zur Tatzeit laut den Ermittlern unter Alkoholeinfluss und ist bisher nicht wegen ähnlicher Taten aufgefallen.

Ermreuth ist ein Ortsteil von Neunkirchen am Brand im Landkreis Forchheim. Die 1822 errichtete Synagoge war nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst an die Raiffeisengenossenschaft übergegangen und als Lagerhaus genutzt worden. Nach Sanierungsarbeiten öffnete die ehemalige Synagoge 1994 wieder - als Haus der Begegnung und der Kultur inklusive einer Ausstellung. Die Synagoge steht beispielhaft für das Landjudentum, das in vergangenen Jahrhunderten viele fränkische Dörfer prägte.

© dpa-infocom, dpa:230524-99-812484/2


Von dpa
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