Noch kein Beschluss über den Klon | FLZ.de

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Veröffentlicht am 30.04.2022 21:35

Noch kein Beschluss über den Klon

Über die Betriebsträgervereinbarung, die die Stadt mit der evangelischen Kirche bezüglich des neuen Kindergartens treffen will, entscheidet das Ratsgremium voraussichtlich erst in der Mai-Sitzung. Bürgermeister Claus Seifert nahm das Thema diese Woche von der Tagesordnung.

Grund für den Schritt war, dass der ausgearbeitete Text den Rätinnen und Räten offenbar erst kurz vor der Sitzung zugegangen war. Eine intensive Vorbereitung war deshalb kaum möglich.

Seifert ging dennoch auf ein paar Inhalte ein. Festgeschrieben werden soll insbesondere, dass die Stadt ein eventuelles Jahresbetriebsdefizit bis zu 25 000 Euro übernimmt. Diese Summe, so betonte Seifert, sei nicht von der evangelischen Kirche gefordert, sondern von der Stadtverwaltung vorgeschlagen worden. Im Übrigen habe man die Vereinbarung „eins zu eins geklont“ von jener, die die evangelische Kirche mit Markt Taschendorf bezüglich des dortigen Kindergartens abgeschlossen hat.

„Unser Problem ist ein bisschen, dass wir keine Betriebsdaten haben“, erläuterte Seifert. Der Kindergarten soll im kommenden Herbst starten und vorläufig – bis ein Neubau an der Badstraße steht – im alten Amtsgericht untergebracht werden. Bis aussagekräftige Zahlen vorliegen, brauche man etwa anderthalb Jahre Betriebszeit, mutmaßte der Bürgermeister.

Kein Höchstbetrag bei bestehenden Kitas

Annemarie Mader (ÜWG) wunderte sich, dass der Defizithöchstbetrag „so extrem höher ist“ als bei den bestehenden beiden katholischen Kindergärten. Allerdings sind die Beträge für diese beiden Einrichtungen Ist-Zahlen. Einen festgeschriebenen Maximalbetrag gebe es da gar nicht, erklärte Seifert und merkte an: Theoretisch müsste die Stadt dort Defizite in beliebiger Höhe übernehmen. Mit der katholischen Kirche gebe es ein in Jahren gewachsenes Vertrauensverhältnis, weshalb dort im Vertragswerk auf die Festsetzung einer konkreten Summe verzichtet wurde.

Mader monierte zudem, dass die Stadt fürs Reinigungspersonal aufkommen müsse. Dies sei bei den bestehenden Kindergärten nicht der Fall. Da sah auch Seifert noch Klärungsbedarf.

Einstimmig und diskussionslos beschlossen wurde indes, dass Mobiliar angeschafft wird, um den neuen Kindergarten auszustatten. Einige Möbel kann man jedoch von einer bestehenden Notgruppe übernehmen, die aufgelöst werden soll, sobald die evangelische Tagesstätte ihren Betrieb aufnimmt.

Bezüglich der Elternbeiträge merkte Seifert an, diese seien derzeit in Markt Taschendorf geringer als in Scheinfeld. Doch sollen sie dort in zwei Stufen steigen. Für Scheinfeld strebe man eine Angleichung an die Beiträge für die katholischen Kindergärten an.

Zum ebenfalls geplanten Waldkindergarten gab Seifert bekannt, es lägen bislang „nur“ sieben Anmeldungen vor. Doch habe man das Angebot auch noch nicht intensiv beworben. Auf alle Fälle brauche man zwei Betreuungskräfte.


Andreas Reum
Andreas Reum

Redakteur

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