Nagelneue Räder vom LKW geschraubt | FLZ.de

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Veröffentlicht am 14.04.2022 13:31

Nagelneue Räder vom LKW geschraubt

Schneller "Reifenwechsel": Nagelneue Räder wurden bei diesem LKW über Nacht abgeschraubt. (Foto: Florian Pöhlmann)
Schneller "Reifenwechsel": Nagelneue Räder wurden bei diesem LKW über Nacht abgeschraubt. (Foto: Florian Pöhlmann)
Schneller "Reifenwechsel": Nagelneue Räder wurden bei diesem LKW über Nacht abgeschraubt. (Foto: Florian Pöhlmann)

„Geklaut wird, was nicht niet- und nagelfest ist“, muss die Polizei immer wieder feststellen. Entsprechend überrascht war eine Streifenwagenbesatzung der Verkehrspolizei Ansbach, als sie am Mittwochmorgen wegen eines Diebstahls auf die Tank- und Rastanlage „Frankenhöhe - Nord“ gerufen wurde.

Bislang Unbekannte haben nämlich von einem nagelneuen Sattelauflieger vier der sechs Räder samt Stahlfelgen und Radmuttern abmontiert. Der Wert der Beute wird von der Polizei mit rund 5000 Euro beziffert.

Der Fahrer, ein 36-jähriger Rumäne, hatte den Sattelzug mit Kippmulde am Vortag beim Hersteller im Saale-Orla-Kreis in Thüringen abgeholt und sollte ihn zum Käufer, einer Spedition in der Provinz Huesca in Spanien überführen. Auf der Fahrt dorthin kam er auf dem Lkw-Parkplatz der Tank- und Rastanlage den gesetzlichen Vorschriften zur Lenk- und Ruhezeit nach und schlief im Führerhaus.

Bei der Abfahrtskontrolle vor der Weiterfahrt traute er dann seinen Augen nicht, als er das Fehlen der Räder festgestellt hat. Durch Befragung von Zeugen kann die Tatzeit derzeit auf die Morgenstunden des Mittwoch, zwischen 4.00 Uhr und 6.00 Uhr eingegrenzt werden. Die im Sattelzug verbaute Alarmanlage funktionierte zwar, wie ein Test der Ordnungshüter bestätigte, löste aber während der Tat nicht aus. Der Grund hierfür ist derzeit nicht nachvollziehbar.

Aufgrund des Gewichtes der Räder und der Schnelligkeit der Ausführung gehen die Ermittler derzeit von einem Zusammenwirken mehrerer Personen aus und haben dementsprechend nun ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen Bandendiebstahl eingeleitet. Sie suchen mögliche Zeugen und hoffen auf Hinweise auf die Täter und den Verbleib der Räder, die unter der Rufnummer 0981/9094-430 entgegen genommen werden.

Der Fahrer konnte übrigens am späten Nachmittag auf nur noch einer Achse des Aufliegers zurück zum Hersteller fahren, nachdem dieser die Unbedenklichkeit für eine solche Fahrt schriftlich bestätigt hatte.

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