Nach Krawallen: Lula besetzt Spitze des Heeres neu | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 22.01.2023 03:55

Nach Krawallen: Lula besetzt Spitze des Heeres neu

Der brasilianische Präsident Lula hat eine wichtige personelle Entscheidung getroffen. (Foto: Marcelo Camargo/Agencia Brazil/dpa)
Der brasilianische Präsident Lula hat eine wichtige personelle Entscheidung getroffen. (Foto: Marcelo Camargo/Agencia Brazil/dpa)
Der brasilianische Präsident Lula hat eine wichtige personelle Entscheidung getroffen. (Foto: Marcelo Camargo/Agencia Brazil/dpa)

Nach dem Sturm auf das Regierungsviertel in Brasília hat der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva den Kommandanten des Heeres ausgetauscht.

„Heute habe ich gemeinsam mit Verteidigungsminister José Múcio mit General Tomás Miguel Ribeiro Paiva, dem neuen Befehlshaber des Heeres, gesprochen“, schrieb Lula auf Twitter am Samstag (Ortszeit) und wünschte dem neuen Kommandanten alles Gute für seine Arbeit. Ribeiro Paiva, der auf Júlio César de Arruda folgt, war bisher Befehlshaber des Kommando Südost mit Sitz in São Paulo. Er hatte in einem Video diese Woche gesagt, dass die Wahlergebnisse respektiert müssten, um die Demokratie zu garantieren.

Am 8. Januar hatten Anhänger des kurz zuvor von Lula abgelösten Staatschefs Jair Bolsonaro den Kongress, den Regierungssitz und den Obersten Gerichtshof in Brasília gestürmt und erhebliche Schäden verursacht. Rund 1500 Sympathisanten des rechten Bolsonaro wurden vorläufig festgenommen. Viele wollen den Sieg des neuen Präsidenten Lula bei der Wahl im Oktober nicht anerkennen. Weil sie wegen des knappen Wahlausgangs Betrug vermuten, fordern sie immer wieder ein Eingreifen des Militärs.

Der Linkspolitiker Lula äußerte den Verdacht, dass es bei dem Sturm auf das Regierungsviertel in der Hauptstadt Absprachen der Krawallmacher, etwa mit Mitgliedern des Militärs und der Bundespolizei des Hauptstadtdistrikts, gegeben habe. Aus Misstrauen hatte er bereits mehrere Dutzend Mitglieder des Militärs von ihren Tätigkeiten in der Präsidentenresidenz entbunden und die Spitze des Polizeiapparats erneuert.

© dpa-infocom, dpa:230122-99-309807/2

north