Mordprozess in Coburg: Urteil im August erwartet | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 27.06.2022 11:51

Mordprozess in Coburg: Urteil im August erwartet

Im Prozess um einen Zweifachmord am Landgericht Coburg verschiebt sich das Urteil voraussichtlich auf Mitte August. Der Angeklagte sei derzeit im Krankenhaus, sagte ein Gerichtssprecher am Montag. Der nächste Verhandlungstag sei auf den 12. Juli terminiert. Danach seien noch drei weitere Termine für den 3., 15. und 17. August angesetzt, sagte der Sprecher. Dabei würden noch mehrere Zeugen und ein Sachverständiger vernommen.

Der 35 Jahre alte Mann soll seine Ex-Freundin und deren kleines Kind ermordet haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, am 23. Mai 2021 in einer Asylbewerberunterkunft in Kronach die Frau und ihre damals zwei Jahre alte Tochter erstochen zu haben.

Den Ermittlungen zufolge tauchte der Mann am Abend vor dem Balkon des Zimmers seiner Ex-Freundin auf und kletterte dort hinauf. Die Frau flüchtete in die Küche, doch der Angeklagte soll sich gewaltsam Zutritt verschafft haben. Zuerst soll der 35-Jährige das kleine Mädchen, dann seine Ex-Partnerin mit einem eigens dafür gekauften Küchenmesser erstochen haben.

Die Ermittler sehen als mögliches Motiv Wut darüber, dass seine Ex-Partnerin ein gemeinsames Kind abgetrieben und sich von ihm getrennt hatte. Außerdem soll er geglaubt haben, die Frau sei wieder mit dem Vater ihrer Tochter zusammen.

Nach der Tat übergoss sich der Marokkaner demnach mit flüssigem Grillanzünder und zündete sich an. Dadurch entstand eine Verpuffung und es gerieten auch Räume der Unterkunft in Brand. Der Angeklagte überlebte schwer verletzt. Er ist wegen zweifachen Mordes und schwerer Brandstiftung angeklagt. Das Urteil war zunächst für Ende Juni erwartet worden. 

© dpa-infocom, dpa:220627-99-816140/4

north