Millionenschaden: Internet-Anlagebetrüger-Bande ausgehoben | FLZ.de

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Veröffentlicht am 30.03.2022 13:06

Millionenschaden: Internet-Anlagebetrüger-Bande ausgehoben

Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach einer Polizeistreife. (Foto: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild)
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach einer Polizeistreife. (Foto: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild)
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach einer Polizeistreife. (Foto: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild)

Ermittler aus Oberfranken und Albanien haben eine von Albanien aus international agierende Callcenter-Betrugsbande ausgehoben. Die Kriminellen hätten über Jahre angebliche Finanzinstrumente über das Internet in Europa vertrieben, angeblich angefallene Gewinne aber nie ausgezahlt. Der Schaden wird auf einen hohen Millionenbetrag geschätzt.

Mitte März seien bei einer gemeinsamen Operation mit den albanischen Behörden 15 Beteiligte festgenommen worden, darunter auch ein Kopf der Betrügerorganisation, teilten das Polizeipräsidium Oberfranken und die Zentralstelle Cybercrime bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Mittwoch mit. Ferner seien Server und andere Computer mit erheblichen Datenmengen beschlagnahmt worden, die noch ausgewertet würden.

Im April 2019 habe ein Opfer der Betrugsmasche aus dem Raum Bayreuth Anzeige erstattet und damit den Stein ins Rollen gebracht. Der Mann hatte von Ende 2018 an 20.000 Euro auf einer Online-Plattform unter dem Titel „BrokerZ“ angelegt. Sein virtuelles Konto zeigte Gewinne von mehreren Zehntausend Euro. Wiederholte Versuche, an das Geld zu kommen, scheiterten. Somit wurde dem Mann bewusst, dass er Opfer einer Betrugsmasche geworden zu sein schien.

Bayernweit wurde die Polizei auf mehrere weitere Anzeigen aufmerksam und bündelte diese. Schnell sei deutlich geworden, dass allein daraus ein Schaden von mindestens zwei Millionen Euro entstanden war - bei einer erheblichen Dunkelziffer. Ein Ehepaar aus dem Raum Aschaffenburg habe alleine einen Schaden von rund einer Million Euro erlitten. Auch Parallelen zu einer weiteren Plattform namens „Globalix“ seien deutlich geworden.

Die Ermittlungen hätten gezeigt, dass auch Menschen in anderen europäischen Ländern, etwa in Griechenland, Opfer der Betrüger geworden sind und dass die Tätergruppe aus mehreren Ländern heraus operiert. Aus diesem Grund sei mit Ermittlungsbehörden in Bulgarien, Serbien und Griechenland ein gemeinsames Team gegründet worden. Bereits Ende Januar 2022 seien in Bulgarien mit Unterstützung von Europol mehrere Objekte durchsucht worden.

© dpa-infocom, dpa:220330-99-729982/2

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