Laden von E-Autos bei Lidl bald nicht mehr kostenlos | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 05.09.2022 10:27

Laden von E-Autos bei Lidl bald nicht mehr kostenlos

Kunden müssen bald auch bei Lidl fürs Laden von E-Autos zahlen. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)
Kunden müssen bald auch bei Lidl fürs Laden von E-Autos zahlen. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)
Kunden müssen bald auch bei Lidl fürs Laden von E-Autos zahlen. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Als E-Autos auf deutschen Straßen noch Seltenheitswerthatten, lockte der Einzelhandel häufig mit kostenlosenLademöglichkeiten auf Parkplätzen. Doch mit der wachsenden Zahl derE-Autos wird das Laden im Handel zunehmend kostenpflichtig. DiesemTrend folgen jetzt auch Lidl und Kaufland, wie die Schwarz-Gruppe alsMutterkonzern mitteilte.

Die Unternehmensgruppe führe „ab dem 12. September 2022 eine Gebührfür den getankten Grünstrom ein“, hieß es. Jede Kilowattstunde anAC-Ladepunkten bis zu 43 Kilowatt Ladeleistung koste dann 0,29 Euro, an DC-Ladepunkten mit bis zu 149 KilowattLadeleistung seien es 0,48 Euro pro Kilowattstunde. An einzelnenStandorten könne mit 150 Kilowatt oder mehr für 0,65 Euro geladenwerden. Mit dem Ende des Gratisladens solle der weitere Ausbau sowiedie Instandhaltung der E-Ladestationen gewährleistet werden.

Lidl und Kaufland betreiben derzeit rund 1300 Ladepunkte. Der Boomder Elektroautos sei an diesen Ladestationen deutlich zu spüren, hießes. Im Jahr 2020 hätten im Durchschnitt vier Elektroautos am Tag aneiner E-Ladestation von Lidl ihre Akkus aufgeladen, bei Kaufland neunAutos. 2021 habe sich diese Anzahl bereits bei beiden Handelsspartenverdoppelt. Mittlerweile verzeichne das Handelsunternehmen anSpitzentagen im Durchschnitt bei Lidl rund 15 und bei Kaufland rund20 Ladevorgänge je Station.

Bereits im Frühjahr hat eine Umfrage des KölnerHandelsforschungsinstituts EHI gezeigt, dass die Zahl der Händler,die für das Laden Gebühren verlangten, binnen Jahresfrist deutlichzugenommen habe. Innerhalb von zwölf Monaten war demnach der Anteilder Händler, bei denen das Laden grundsätzlich nicht mehr kostenfreiwar, von 29 auf 42 Prozent gestiegen. Rund 26 Prozent der Händlerboten für Kunden immerhin noch vergünstigte Tarife beim Laden an. Bei15 Prozent der Händler durfte die Kundschaft weiter kostenfrei laden.Weitere 15 Prozent boten das Laden für alle kostenlos an.

Die EHI-Projektleiterin Elektromobilität, Cathrin Klitzsch, betonte,auch nach Abschluss der Studie habe sich der „Trend weg vomkostenlosen Tanken im deutschen Handel weiter fortgesetzt“.Gleichzeitig sei aber auch die Leistung der auf den Parkplätzen anden Einkaufsstätten neu installierten Ladesäulen Schritt für Schrittgrößer geworden. Dadurch sei es möglich, in kürzerer Zeit mehr Stromzu tanken.

© dpa-infocom, dpa:220905-99-635508/2

north