Kulturjahr mit Zusatzhürden | FLZ.de

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Veröffentlicht am 07.02.2022 06:12

Kulturjahr mit Zusatzhürden

Mit Verkaufsständen und Vorführungen war der Scheinfelder Holztag auch bei seiner vorerst letzten Auflage 2019 ein Publikumsmagnet. Daran will die Stadt – nach zwei Corona-Pausen – heuer wieder anknüpfen. (Foto: Andreas Reum)
Mit Verkaufsständen und Vorführungen war der Scheinfelder Holztag auch bei seiner vorerst letzten Auflage 2019 ein Publikumsmagnet. Daran will die Stadt – nach zwei Corona-Pausen – heuer wieder anknüpfen. (Foto: Andreas Reum)
Mit Verkaufsständen und Vorführungen war der Scheinfelder Holztag auch bei seiner vorerst letzten Auflage 2019 ein Publikumsmagnet. Daran will die Stadt – nach zwei Corona-Pausen – heuer wieder anknüpfen. (Foto: Andreas Reum)

Auch ohne Auftakt soll das Kulturjahr in Scheinfeld seinen weitgehend gewohnten Gang nehmen. Dabei muss die Stadt mit zwei großen Hemmnissen zurechtkommen: mit Corona und mit der Altstadtsanierung.

Der „Kulturauftakt“, den es in Scheinfeld seit etlichen Jahren statt eines Neujahrsempfangs gibt, fiel in diesem Jahr erneut der Pandemie zum Opfer. Und was sonst noch alles abgesagt werden muss oder nur eingeschränkt stattfinden kann, steht in den Sternen. Carmen Wiesinger und Heike Lechner, die beiden Kulturamtsmitarbeiterinnen, setzen jedoch auf die optimistische Variante.

Das Duo geht bei seinen Planungen vorerst davon aus, dass es zumindest keine gravierenden Beschränkungen, etwa einen Lockdown, geben wird. Das birgt zwar die Gefahr, sich – wie schon oft in der Pandemiezeit – vergebens den Kopf zerbrochen zu haben. Doch umgekehrt wäre es noch ärgerlicher: nichts geplant zu haben, obwohl Veranstaltungen möglich wären.

Händler und Publikum sehnen Holztag herbei

Insbesondere gilt dies für den Holztag. Die Großveranstaltung hat ihren Stammtermin am dritten Oktobersonntag. Zweimal ist das Event nun schon wegen der Corona-Lage abgesagt worden. Wiesinger ist sich gewiss, dass sowohl die Händler wie auch das Publikum eine Wiederaufnahme sehr begrüßen würden.

Bei den Planungen dafür verzichtet die Stadtverwaltung auf die Wolfgang-Graf- und die Gymnasiumshalle. Erwogen wird stattdessen ein Messezelt. Das Holztag-Gebiet soll zudem – wenn möglich – wieder auf die Schwarzenberger Straße und den Südring ausgedehnt werden.

Für eine verbindliche Ankündigung des Termins ist es jedoch noch zu früh. Im vergangenen Jahr pokerte die Stadt bis zum Sommeranfang, bevor sie die Reißleine zog.

Weitgehend gewiss ist indes, dass es eine neue Holzfee geben wird. Antonia Günther hatte die repräsentative Aufgabe 2017 übernommen und auch noch in den beiden Pandemiejahren erfüllt. Im Sommer soll nun eine Nachfolgerin gekürt werden, die zur Jahresbaumpflanzung am Vortag des Holztages ihren ersten großen Auftritt haben soll.

Kirchweih hoffentlich in vollem Umfang

Ebenfalls noch ein paar Monate offen lassen will sich die Stadt eine Entscheidung über die Kirchweih. Da gab es 2021 nur eine deutlich abgespeckte Version. Das Traditionsfest am ersten Septemberwochenende soll wieder den gewohnten Umfang bekommen – vom Rockabend am Freitag bis zum Feuerwerk am Dienstag. Für den Landlustmarkt am Kirchweihsonntag wird getüftelt, welche Straßen sinnvoll sind; das Zentrum wird man dabei wegen der Altstadtsanierung wohl aussparen.

Als erster größerer Kulturtermin steht demnächst, am 19. Februar, auf Schloss Schwarzenberg das Norbert-Nagel-Quartett im Kalender. Das liegt jedoch in der Regie des Schlosskonzerte-Fördervereins. Von Seiten der Stadt ist einen Monat später, am 19. März, der „Scheinfelder Frühjahrsputz“ auf der Agenda. Wer sich – als Verein oder Privatperson – daran beteiligen möchte, kann sich im Kulturamt, Telefon 0 91 62/92 91-1 31 oder -1 32, melden.

Ein publikumsträchtiges Ereignis soll der Frühjahrsmarkt am 24. April werden. Er wird verbunden mit einem Drachenfest und der längst überfälligen Stadtseegelände-Einweihung, kündigte Lechner an.

Eine Neuauflage soll das Food-Truck-Festival am 11. und 12. Juni erleben. Seine Scheinfeld-Premiere feierte dieses Veranstaltungsformat voriges Jahr im zweiten Pandemie-Sommer – mit guter Publikumsresonanz, und über die Beschicker sagt Wiesinger: „Die waren total zufrieden mit Scheinfeld.“

Noch im selben Monat – vom 24. bis 26. Juni – geht es auf Städtepartnerschaft-Tour nach Grünhain-Beierfeld ins Erzgebirge. Die Beteiligung am dortigen Klosterfest war in den beiden vergangenen Jahren ebenfalls flachgefallen. Für heuer gilt: „Wir wollen auf jeden Fall“, sagt Lechner. Inwieweit sich die Scheinfelder Vereine beteiligen, ist noch offen.

Veränderte Route beim Lindwurmlauf

Mithelfen will die Stadt beim Lindwurmlauf des TSV Scheinfeld. Der Verein muss sich für sein Sport-Event wegen der Altstadtsanierung eine veränderte Route überlegen. Seitens des Kulturamtes wird erwogen, sich am Rahmenprogramm – eventuell mit einer Cocktail-Party – zu beteiligen. Fürs Sommerferienprogramm laufen die Fäden ebenfalls im Rathaus zusammen. Dieses Veranstaltungspaket hat aber noch etwas Zeit und soll nach Pfingsten festgezurrt werden.

Im Blick hat das Kulturamt auch bereits den Weihnachtsmarkt. Er findet in Scheinfeld üblicherweise am dritten Adventswochenende statt. Klar ist schon, dass der Markt diesmal nicht in der Hauptstraße stattfinden kann – wegen der Altstadtsanierung. Doch auch die schon einmal gehegte Idee, aufs Stadtseegelände auszuweichen, wird nicht wieder aufgegriffen. Stattdessen wird die Planung erneut – wie bei der Corona-Version im vergangenen Jahr – auf den Supermarkt-Parkplatz am Südring ausgerichtet.

Die Komplikationen durch die Altstadtsanierung nimmt man angesichts der erhofften Verschönerungen und technischen Verbesserungen in der Hauptstraße seitens des Kulturbüros übrigens gerne in Kauf. Denn: „Hinterher wird es umso schöner“, ist sich Wiesinger gewiss.


Andreas Reum
Andreas Reum

Redakteur

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