Klage gegen Rodung von Bannwald bei Stahlwerken eingereicht | FLZ.de

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Veröffentlicht am 17.12.2022 15:13

Klage gegen Rodung von Bannwald bei Stahlwerken eingereicht

Nach einer gescheiterten Landtagspetition klagen der Bund Naturschutz in Bayern (BN) sowie weitere Organisationen gegen die Rodung von Wald bei den schwäbischen Lech-Stahlwerken. Der BN habe nun die ausführliche Klagebegründung gegen die Rodungen im Rahmen eines Normenkontrollverfahrens beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München eingereicht, teilte der Verband vor einer für Montag geplanten Pressekonferenz mit. Unterstützt werde die Klage von zwei Gruppen aus der Region um das Stahlwerk.

Das Unternehmen aus Meitingen (Landkreis Augsburg) will einen Teil eines sogenannten Bannwaldes, der eine besondere Schutzfunktion hat, für die geplante Erweiterung des Stahlwerks fällen lassen. Als Ersatz soll ein neuer Wald auf einer Ausgleichsfläche entstehen. Ein Teil des Bannwaldes wurde bereits vor wenigen Wochen gefällt. Insgesamt geht es um knapp 18 Hektar, die in Bauland umgewandelt werden sollen.

Der Petitionsausschuss des Landtags in München hatte vor zwei Jahren eine Eingabe gegen die Baumfällungen abgelehnt. Abgeordnete verwiesen dabei auch darauf, dass es um eine kommunale Angelegenheit gehe, die vor Ort entschieden werden müsse.

Die Stahlwerke begründen den Ausbau damit, dass nur so der Standort erhalten werden könne. Es würden 350 neue Jobs entstehen. Zudem werde bei Aufforstungen ein ökologisch hochwertigerer Wald geschaffen. Demgegenüber sagt der BN, dass ein neu angepflanzter Wald die wichtigen Waldfunktionen wie Klimaschutz erst in Jahrzehnten erfüllen könne.

Die schwäbischen Stahlwerke verarbeiten nach eigenen Angaben jährlich 1,1 Millionen Tonnen Stahl, hauptsächlich durch Verwertung von Schrottautos. Das Unternehmen hat 800 Beschäftigte und und bezeichnet sich als Bayerns größtes Recyclingunternehmen.

© dpa-infocom, dpa:221217-99-935788/2

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