Jugendlicher soll Mann bei Drogengeschäft ermordet haben | FLZ.de

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Veröffentlicht am 11.08.2022 13:20

Jugendlicher soll Mann bei Drogengeschäft ermordet haben

Eine Polizistin und ein Polizist mit FFP2-Maske stehen sich gegenüber. (Foto: Marijan Murat/dpa/ZB)
Eine Polizistin und ein Polizist mit FFP2-Maske stehen sich gegenüber. (Foto: Marijan Murat/dpa/ZB)
Eine Polizistin und ein Polizist mit FFP2-Maske stehen sich gegenüber. (Foto: Marijan Murat/dpa/ZB)

Ein Jugendlicher steht im Verdacht, bei einem Drogengeschäft in München einen 21-Jährigen aus Oberfranken ermordet zu haben. Der 16-Jährige werde am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt, sagte ein Polizeisprecher. Mitverdächtigt werden ein weiterer 16-Jähriger sowie ein 17-Jähriger, die vor der Tat dem späteren Opfer rund 1000 Euro Bargeld geraubt haben sollen. Bei der Festnahme des Hauptverdächtigen gab es der Polizei zufolge eine größere Auseinandersetzung auf einem Platz in München. Doch der Reihe nach.

Das Opfer, ein 21-Jähriger, war am vergangenen Samstag den Angaben zufolge in Begleitung eines anderen 16-Jährigen von Coburg in die Landeshauptstadt gereist, um dort eine größere Menge Marihuana zu kaufen. Hierfür verschwand der Ältere laut Ermittlern am Samstag mit einem Mann in einer Wohnung - aus dieser schleppte sich der 21-Jährige dann allerdings schwer verletzt heraus und brach zusammen. In einer Klinik erlag der junge Mann am Sonntag seinen Verletzungen.

Den genauen Hergang der Tat gab die Polizei vorerst nicht bekannt. Nur so viel: Der 21-Jährige wurde mit einem spitzen Gegenstand lebensgefährlich verletzt, die Tatwaffe oder das Tatwerkzeug war zunächst nicht aufzufinden. Was genau zu der Tat führte, blieb erst einmal unklar.

Dem einen Tatverdächtigen im Alter von 16 Jahren - einem Deutsch-Polen - sowie dem 17-Jährigen, einem Iraker, werfen die Beamten schweren Raub vor, da sie dem späteren Opfer die 1000 Euro für den Drogendeal abgenommen haben sollen. Das Duo soll zudem den anderen 16-Jährigen, einen Deutsch-Israeli, bei seinen Aussagen vor den Ermittlern schwer belastet haben. Er gilt daher als Hauptverdächtiger des mutmaßlichen Mordes.

Bei seiner Festnahme auf einem öffentlichen Platz im Stadtteil Riem wehrte er sich der Polizei zufolge am Mittwoch heftig. Nachdem der Jugendliche von den Beamten gefesselt worden sei, habe er versucht, zu flüchten. Dabei hätten rund 20 zunächst unbeteiligte Männer versucht, den Jugendlichen gewaltsam zu befreien. Drei Polizisten seien dabei verletzt worden.

Fünf der Männer wurden nach der Aktion von der Polizei festgenommen. Drei von ihnen sollten unter anderem wegen versuchter Gefangenenbefreiung vor einen Haftrichter kommen.

Gegen den 16-jährigen Begleiter des Opfers aus Oberfranken ermittelt die Polizei ebenfalls. Von seinen Aussagen leiteten die Beamten ab, dass das Duo von Coburg aus nach München reiste, um dort Drogen einzukaufen. Er blieb bei der Tat körperlich unverletzt und kooperierte mit den Ermittlern.

© dpa-infocom, dpa:220811-99-351552/3

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