Iran verstärkt Truppenpräsenz an der Grenze zum Irak | FLZ.de

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Veröffentlicht am 25.11.2022 10:34

Iran verstärkt Truppenpräsenz an der Grenze zum Irak

Iranische Soldaten während einer Militärparade in Teheran (Archivbild). (Foto: Iranian Presidency/dpa)
Iranische Soldaten während einer Militärparade in Teheran (Archivbild). (Foto: Iranian Presidency/dpa)
Iranische Soldaten während einer Militärparade in Teheran (Archivbild). (Foto: Iranian Presidency/dpa)

Der Iran will seine Truppenpräsenz an der Grenze zum Irak verstärken. Zusätzliche Spezialkräfte und gepanzerte Einheiten werden dazu in den Westen und Nordwesten des Landes verlegt, wie der Kommandeur der Bodentruppen der Revolutionsgarden (IRGC) mitteilte. Damit soll nach Worten von Brigadegeneral Mohammed Pakpur das Eindringen von „Terroristen“ verhindert werden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim, die den IRGC nahe steht.

Bereits in den vergangenen Wochen hatten die Revolutionsgarden immer wieder mit Raketen und Kamikazedrohnen Ziele im Nordirak angegriffen. Der Iran wittert in den Kurdenregionen des Nachbarlands Unterstützung für die Proteste im Iran. Beobachter sehen darin aber auch ein innenpolitisches Kalkül, von der Aufstandsbewegung abzulenken.

Aktivisten teilten unterdessen Videos von Truppenbewegungen mit Panzern auf dem Weg in die Grenzregion. Die Aufnahmen ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.

Menschenrechtler: Mindestens 445 Demonstranten im Iran getötet

Auslöser der Massenproteste im Iran war der Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini, die Mitte September wegen der Missachtung islamischer Kleidungsvorschriften festgenommen worden war und kurze Zeit später in einem Krankenhaus starb. Ausgehend von den Kurdenregionen breiteten sich die Proteste im ganzen Land aus.

Nach Einschätzungen von Menschenrechtlern sind bislang mindestens 445 Demonstranten getötet worden. Unter den Toten seien auch 63 Kinder, berichtete die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) mit Sitz in den USA. Mehr als 18.000 Menschen seien zudem festgenommen worden. Die Organisation verzeichnete außerdem den Tod von 57 Sicherheitskräften.

© dpa-infocom, dpa:221125-99-657646/5

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