Fränkische Winzer nach Dürresommer überraschend zufrieden | FLZ.de

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Veröffentlicht am 07.10.2022 02:36

Fränkische Winzer nach Dürresommer überraschend zufrieden

Erntehelfer lesen in der Steillage „Escherndorfer Lump“ Trauben der Rebsorte Silvaner. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild)
Erntehelfer lesen in der Steillage „Escherndorfer Lump“ Trauben der Rebsorte Silvaner. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild)
Erntehelfer lesen in der Steillage „Escherndorfer Lump“ Trauben der Rebsorte Silvaner. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild)

Anders als zunächst erwartet ziehen die fränkischen Winzer eine positive Bilanz der diesjährigen Ernte. Die Trauben seien gesund, sagten Weinbauvertreter am Freitag im unterfränkischen Veitshöchheim (Landkreis Würzburg). Gerettet worden seien die Trauben durch viel Regen im April und September sowie durch moderate Nachttemperaturen auch an heißen Sommertagen. „Wir waren alle überrascht, wie viel Saft in den Beeren ist“, sagte Beate Leopold, Geschäftsführerin des Weinbaurings Franken.

Vor allem der Regen im September kam überraschend. Noch zu Beginn der Weinlese hatte der Fränkische Weinbauverband von einem schwierigen Jahrgang gesprochen. Das sieht nun anders aus: Menge und Qualität kämen an frühere Jahrgänge heran, schätzen Experten des Weinbauverbandes, der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau sowie des Bezirkes Unterfranken. Sie rechnen mit einem Ertrag von durchschnittlich 7500 Liter pro Hektar, was dem langjährigen Mittel entspricht. Der Ertrag schwanke aber stark zwischen den Weingütern.

Auch der Alkoholgehalt werde nicht zu hoch ausfallen, schätzen die Experten. Wenig Regen führt oft zu einem hohen Mostgewicht: Die Inhaltsstoffe der Trauben müssen sich auf weniger Volumen verteilen - damit steigt der Alkoholgehalt. Der Septemberregen konnte den Most aber verdünnen.

Obwohl die Erntemenge gut ist, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher damit rechnen, dass Wein teurer wird, wie Weinbaupräsident Artur Steinmann sagte. „Die Summe der vielen Preissteigerungen spüren wir Winzer stark.“ Die Weinbauern litten weniger unter den hohen Energiepreisen, sondern etwa unter höheren Flaschenpreisen und Löhnen. Nicht alle Preissteigerungen würden die Winzer weitergeben können, sagte Steinmann. Die Gewinnspanne werde geringer.

Franken ist mit einer Anbaufläche von 6300 Hektar die bedeutendste Weinbauregion in Bayern. Aushängeschild ist vor allem der Silvaner. Die Winzerdörfer rund um die Mainschleife bei Würzburg sind auch zum Touristenmagnet geworden.

© dpa-infocom, dpa:221006-99-32223/4

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