Fränkische Bibel macht noch viel Arbeit | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 20.12.2022 07:41

Fränkische Bibel macht noch viel Arbeit

Pfarrer Claus Ebeling hält einen Entwurf für den Buchdeckel einer Mundart-Bibel neben einer herkömmlichen Bibel. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild)
Pfarrer Claus Ebeling hält einen Entwurf für den Buchdeckel einer Mundart-Bibel neben einer herkömmlichen Bibel. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild)
Pfarrer Claus Ebeling hält einen Entwurf für den Buchdeckel einer Mundart-Bibel neben einer herkömmlichen Bibel. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild)

Um die 1200 Seiten und viele komplexe Texte - die Bibel zu übersetzen ist eine Mammutaufgabe. Deshalb hat sich der Pfarrer Claus Ebeling aus dem mittelfränkischen Lichtenau für sein Projekt viele Freiwillige gesucht. Gemeinsam wollen sie eine Bibel auf Fränkisch herausbringen. Ab Ende nächsten Jahres könnte diese erscheinen, sagt Ebeling. Etwa 480 Textabschnitte gilt es bis dahin in Mundart zu übertragen.

Seit vielen Jahren engagiert sich Ebeling im Arbeitskreis Mundart der evangelischen Kirche in Bayern, der sich für Gottesdienste und biblische Texte in Dialekt einsetzt. Inzwischen hat sich dieser als Verein organisiert. Das „Fränkische Psalder“, ein Gesangbuch, hat Ebeling bereits herausgebracht. Doch die Bibel ist viel umfangreicher. Für das Alte Testament hat Ebeling deshalb eine Auswahl getroffen und sich auf die großen Erzählungen und Abschnitte beschränkt, die als Predigttexte vorgesehen sind.

„Es sind schon reichlich fertige Textabschnitte vorhanden, bisher aber noch kein ganzes Kapitel“, sagt Ebeling. Jeder übersetzte Abschnitt werde dann korrigiert. Während der Arbeit sei dann aber aufgefallen, dass es gar nicht für jeden Mundart-Bereich Korrektorinnen und Korrektoren gebe. Die Freiwilligen stammen aus allen fränkischen Regionen und sprechen alle ein anderes Fränkisch.

Deshalb habe man nun Regionalgruppen organisiert, in denen sich die Autorinnen und Autoren regelmäßig treffen und gegenseitig korrigieren könnten, erläutert Ebeling. „Da ist ein toller Prozess in Gang gekommen. Da darf sich jeder so viel Zeit nehmen wie er braucht.“ Illustriert werden soll die Bibel am Ende mit biblischen Motiven, aufgenommen in Kirchen in Franken.

Ebeling hat jedoch schon weitere Pläne. Gerade ist zum fränkischen Gesangbuch eine Weihnachtslieder-CD erschienen. Sieben Musikgruppen aus Mittelfranken und Oberfranken lassen darauf typisch fränkische Advents- und Weihnachtslieder erklingen. Außerdem würde Ebeling gerne eine Online-Datenbank einrichten, wo alle Interessierten Texte für Gottesdienste auf Fränkisch abrufen können. Er selbst besitzt eine große Sammlung. Bisher verschickt er die Texte allerdings alle per E-Mail.

© dpa-infocom, dpa:221220-99-963982/2

north