Draghi glaubt an Ende von Hafenblockade | FLZ.de

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Veröffentlicht am 28.06.2022 16:31

Draghi glaubt an Ende von Hafenblockade

Mario Draghi, Premierminister von Italien, spricht bei der Pressekonferenz. (Foto: Michael Kappeler/dpa)
Mario Draghi, Premierminister von Italien, spricht bei der Pressekonferenz. (Foto: Michael Kappeler/dpa)
Mario Draghi, Premierminister von Italien, spricht bei der Pressekonferenz. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Die Ukraine und viele arme Länder der Welt können nach Einschätzung des italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi auf ein baldiges Ende der russischen Schwarzmeerblockade hoffen. Der Regierungschef berichtete zum Abschluss des G7-Gipfels in Bayern, dass alle involvierten Verhandlungspartner auf die Zusage Moskaus warten. „Und die sollte sehr bald kommen“, habe UN-Generalsekretär Antonio Guterres den Staats- und Regierungschef der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte bei deren Treffen berichtet.

Draghi sprach darüber hinaus von „guten Nachrichten“ im Hinblick auf die konkrete Ausfuhr des Getreides, das wegen des Krieges und der Blockade der ukrainischen Häfen durch die russische Marine bislang nicht verschifft werden konnte. Anders als von Moskau behauptet, müssten die Häfen nämlich nicht erst noch von Minen befreit werden, sagte Draghi. „Es gibt sichere Korridore, durch die die Schiffe fahren können.“ Das spare zwei Wochen bis einen Monat - so lange war zuletzt für eine Unterwasser-Minenräumung spekuliert worden.

Russland fordere bei den Verhandlungen eine Garantie, dass die Schiffe mit Getreide keine Waffen transportierten. Im Gegenzug verlange die Ukraine, dass die Schiffe nicht angegriffen werden. Als Garanten dafür sind die Türkei als Anrainerstaat und die UN vorgesehen. Nun fehle nur noch die finale Zustimmung Moskaus, sagte Draghi. „Die Situation ist ein bisschen ermutigender als noch vor einer Woche.“

Die Ukraine und Russland sind für etliche arme Länder vor allem in Afrika die wichtigsten Lieferanten von Getreide und Düngemittel. Durch die Blockader der Häfen im Schwarzen Meer droht einigen Gegenden auf der Welt eine weitere Zuspitzung der Hungerkrise.

© dpa-infocom, dpa:220628-99-834403/3

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