Dortmunds Rezept gegen die Bayern: Hummels und Effektivität | FLZ.de

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Veröffentlicht am 07.10.2022 14:41

Dortmunds Rezept gegen die Bayern: Hummels und Effektivität

Dortmunds Mats Hummels (r) und Dortmunds Marco Reus diskutieren auf dem Platz. (Foto: Guido Kirchner/dpa/Archivbild)
Dortmunds Mats Hummels (r) und Dortmunds Marco Reus diskutieren auf dem Platz. (Foto: Guido Kirchner/dpa/Archivbild)
Dortmunds Mats Hummels (r) und Dortmunds Marco Reus diskutieren auf dem Platz. (Foto: Guido Kirchner/dpa/Archivbild)

Edin Terzic hatte doch noch eine Statistik gefunden, in der am Samstag der Erste auf den Zweiten trifft: die expected goals. Jene Statistik, die zeigt, wie viele Tore die Teams aufgrund ihrer Chancen eigentlich erzielt haben müssten. „Da sind die Bayern Erster, wir sind Zweiter“, sagte Terzic: „Doch bei der Zahl der erzielten Tore trennen uns Welten.“ Die Bayern haben in den ersten acht Saisonspielen 23 Treffer erzielt, der BVB gerade mal elf. An der Effektivität, so Terzic, müsse man schleunigst arbeiten. Und weil die Münchner zwischendurch auch Punkte abgaben, trifft am Samstag (18.30 Uhr/Sky) im medial größten Ereignis der Bundesliga-Geschichte nur der Vierte auf den Dritten.

Das 4:1 unter der Woche in der Champions League in Sevilla hat die Zuversicht beim BVB gestärkt, nach sieben Niederlagen in Folge endlich mal wieder etwas zu holen gegen den Dauer-Rivalen. Doch nach dem durchwachsenen Saisonverlauf halten Terzic und Sportchef Sebastian Kehl die Spannung hoch. „Eine Schippe drauflegen“ müsse man gegen die Bayern sagte Kehl. Terzic ergänzte: „Wir haben trotz guter Leistung immer wieder Torchancen des Gegners zugelassen. Das war nicht so gut.“

Derjenige, der das am Samstag verbessern soll, hat insgesamt 16 Jahre für den FC Bayern gespielt und auf beiden Seiten schon zahlreiche Liga-Gipfel absolviert. Das Fehlen von Mats Hummels machte sich beim 2:3 in Köln und auch in Sevilla bemerkbar. Überhaupt hat der BVB mit ihm in dieser Saison in 512 Liga-Minuten nur einen Gegentreffer kassiert, ohne ihn waren es in 218 Minuten unglaubliche neun. Am Samstag dürfte Hummels wieder in der Startelf stehen. „Er hat gestern signalisiert, dass es sich sehr gut angefühlt hat“, sagte Terzic am Freitag: „Wir wollen nochmal schauen, wie der Körper auf die Belastung reagiert. Aber Mats ist alt genug und reif genug, das einschätzen zu können.“

Klar ist derweil, dass Kapitän Marco Reus gegen die Bayern fehlen wird. Der 33-Jährige, der beim bisher letzten BVB-Sieg 2018 (3:2) zweimal traf, „wird nicht zum Einsatz kommen können“, stellte Terzic klar: „Leider ist da nicht nur die Sprunggelenksverletzung, er war auch diese Woche krank und konnte im Bereich der Reha nicht die Schritte machen, die wir erhofft hatten. Deshalb käme das zu früh. Wir hoffen, dass es nächste Woche besser aussieht.“

Offen ist der Einsatz von Stammtorhüter Gregor Kobel. „Er hat am Mittwoch mit dem Torwarttrainer trainiert, am Donnerstag erstmals das komplette Training absolviert“, sagte Terzic: „Es sah einigermaßen gut aus, aber man darf nicht vergessen, dass er vier Wochen ohne Spielbetrieb war. Er ist und bleibt unsere Nummer 1, aber es macht nur Sinn, wenn er zu 100 Prozent fit ist.“

Die Frage, ob der 34 Jahre alte Anthony Modeste oder wie in Sevilla der halb so alte Youssoufa Moukoko im Sturmzentrum beginnen wird, beantworte Terzic ausweichend: „Es gibt immer Jungs, die anfangen. Und es gibt immer Jungs, die beenden. Wichtig ist, dass das die beiden Jungs sind, die am Ende entscheiden. Es gäbe nichts Schöneres, als wenn beide treffen würden.“

Unabhängig von der personellen Formation brauche sein Team vor allem „eine gute taktisch-disziplinierte Leistung“, sagte Terzic: „Und besonders Mut. Mut, am Ball zu bleiben, Mut im Eins gegen Eins.“ Und im Gegensatz zu manch anderem Spiel in der jüngeren Vergangenheit müsse man es dann „durchziehen. Nicht nur in der Anfangsphase, nicht nur in der ersten Halbzeit, sondern bis zum Ende.“

© dpa-infocom, dpa:221007-99-43499/3

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