Die Filmstarts der Woche | FLZ.de

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Veröffentlicht am 13.06.2022 13:10

Die Filmstarts der Woche

Anna (Sophie Rois (v.) und Adrian (Milan Herms) in einer Szene des Films "A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe". (Foto: Reinhold Vorschneider/Port au Prince Picture/Komplizen Film/dpa)
Anna (Sophie Rois (v.) und Adrian (Milan Herms) in einer Szene des Films "A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe". (Foto: Reinhold Vorschneider/Port au Prince Picture/Komplizen Film/dpa)
Anna (Sophie Rois (v.) und Adrian (Milan Herms) in einer Szene des Films "A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe". (Foto: Reinhold Vorschneider/Port au Prince Picture/Komplizen Film/dpa)

Die Schauspielerin Anna (Sophie Rois) lebt in einer großen Berliner Altbauwohnung, ist aber so pleite, dass schon eine kaputte Waschmaschine nach Existenzkrise schreit.

Plötzlich wird ihr auf der Straße die Handtasche geklaut - über Umwege trifft sie den Dieb (Milan Herms) wieder. Nun soll sie ihm Sprechunterricht geben. Auf diese Übungen spielt auch der Filmtitel an. Zwischen der älteren Frau und dem jungen Mann entwickelt sich etwas Besonderes. Regisseurin Nicolette Krebitz („Wild“) legt mit „A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe“ ihren neuen Spielfilm vor.

(A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe, Deutschland 2022, 104 Min., FSK ab 6 Jahren, von Nicolette Krebitz, mit Sophie Rois, Milan Herms und Udo Kier,

Hamburg (dpa) - Erfolgreiche Filme bekommen oft ein Prequel, das die Vorgeschichte zur bereits bekannten Story erzählen darf - natürlich in der Hoffnung, dass erneut die Kassen klingeln. Disney und Pixar wollen das nun auch mit „Lightyear“ erreichen.

Die Vorgeschichte dreht sich um den Space-Ranger, der die Vorlage für das beliebte Spielzeug aus dem Animationsklassiker „Toy Story“ ist. Sie beschreibt, wie der Raumfahrer Buzz Lightyear zum taffen Weltraumhelden wurde und welche Abenteuer er auf fremden Planeten erlebt hat. Dabei kommen auf dem Weg „bis zur Unendlichkeit und wieder zurück“ Action und Humor nicht zu kurz. Das verspricht zumindest der Trailer des Films. Der macht auch musikalisch mit David Bowies „Star Man“ Lust auf mehr.

„Toy Story“ aus dem Jahr 1995 war der erste komplett am Computer erstellte Langfilm, wofür er sogar einen Sonder-Oscar bekam. Darin ging es um den Spielzeug-Cowboy Woody und seine Freude. Als das Kind Andy mit dem Space-Ranger Lightyear ein neues, modernes Spielzeug bekommt, wird Woody eifersüchtig. Durch gemeinsame Abenteuer aber erkennen beide den Wert von Respekt und Freundschaft.

„Toy Story“ erhielt drei Fortsetzungen. Zudem durfte Buzz Lightyear bereits in einer Comic-Serie und einem Film zur Zeichentrickserie Abenteuer erleben.

Lightyear, 2022, 105 Min, FSK 6, USA, von Angus MacLane

Berlin (dpa) - Schwerhörige neigen, sehr verständlicherweise, bisweilen dazu, das eigene Handicap vor der Außenwelt so lang es irgend geht versteckt zu halten.

In dieser Feel-Good-Komödie französischer Provenienz, in der wir Regisseur und Drehbuch-Verfasser Pascal Elbé auch vor der Kamera erleben dürfen, treibt es die Hauptperson dann aber doch recht weit: Der attraktive Geschichtslehrer Antoine versteht es nicht nur vorzüglich, all die Wortmeldungen seiner Schülerinnen zu überhören, nein, auch all die Ausführungen seiner Freundin rauschen größtenteils ungehört an ihm vorbei. Doch damit nicht genug: Selbst das ziemlich laute, allmorgendliche und andauernde Lärmen seines Weckers lässt den Mittfünfziger allzu unberührt. Während er gleichzeitig genau damit seine Nachbarin Claire beinahe in den Wahnsinn treibt.

Und dann sieht sich Antoine doch gezwungen, sich allmählich dem Ernst der Lage, respektive seinem Alter zu stellen: Als er nämlich in der Schule auch den Feueralarm nicht vernimmt. Ein Hörgerät muss her! Die sich nun Antoine gegenüber öffnende, für ihn völlig neue Welt an akustischen Eindrücken geht aber nicht nur mit Freude einher: Bekommt er doch jetzt auch all das mit, was er bisher nonchalant hat ausblenden können: Die eigene demente Mutter, die überforderte Schwester, die Lehrerkollegen. Ausgerechnet in einem stummen kleinen Mädchen, der Tochter seiner Nachbarin, aber findet Antoine so etwas wie eine Verbündete: Seit dem Tod ihres Vaters weigert sich Violette zu sprechen... Der abendfüllende Streifen voller Situationskomik, der im Original den gänzlich anders gelagerten Titel „On est fait pour s‘entendre“ (etwa: Wir sind gemacht, um miteinander auszukommen) trägt, kommt bei uns ohne Altersbeschränkung in die Kinos.

Schmetterlinge im Ohr, Frankreich 2021, 93 Min, FSK ab 0, von Pascal Elbé, mit Pascal Elbé, Sandrine Kiberlain, Emmanuelle Devos

Berlin (dpa) – Was wäre „Babylon Berlin“ ohne eine Liv Lisa Fries? Was wäre „Der Untergang“ ohne eine Corinna Harfouch, oder Filme wie „Lara“? Insofern ist es ein Geschenk, dass diese beiden Darstellerinnen, die dem Film schon so einiges gegeben haben, in diesem Drama zusammen vor der Kamera agieren. Wenn auch Harfouch „nur“ eine Nebenrolle innehat.

Eine Nebenrolle in einem Film, der von der Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) mit dem „Prädikat besonders wertvoll“ bedacht wurde. In ihrer Jury-Begründung urteilt die FBW unter anderem: „So ist Max Fey mit "Zwischen uns" ein überzeugender Debütfilm gelungen. Schnörkellos und gut gespielt geht es um die Herausforderungen im Verhältnis zwischen einer alleinerziehenden Mutter und einem pubertierenden Jungen mit Asperger-Syndrom“.

Fries gibt in dem 86-Minüter die Mutter, die wirklich fast alles dafür dafür tut, damit ihr 13-jähriger Sohn Felix ein gutes, ein behütetes und sicheres Leben führen kann. Felix ist Autist, immer wieder erlebt er Angst- und Wutattacken, auf äußere Reize reagiert er häufig ganz anders als andere Menschen. Für Eva, so heißt die Mutter im Film, ist es alles andere als leicht, im Alltag den Kopf über Wasser zu halten. Und es ist ein Glück, dass diese Eva bei ihren Bemühungen, bei ihrer Sorge um Felix nicht völlig allein da steht: Von Felix‘ Schule gibt es Unterstützung, und auch in Form einer von Harfouch dargestellten Kinderpsychologin.

Eines Tages aber eskaliert die Situation schließlich doch. Im Herbst 2021 feierte das eindrückliche Drama seine Premiere bei den Hofer Filmtagen. Bei „Zwischen uns“, gedreht in München und Umgebung, handelt sich um das Regiedebüt des Deutschen Max Fey, der das Drehbuch zusammen mit Michael Gutmann verfasst hat.

Zwischen uns, D 2021, 86 Min, FSK ab 12, von Max Fey, mit Corinna Harfouch, Liv Lisa Fries, Thure Lindhardt

© dpa-infocom, dpa:220611-99-628582/8

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