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Veröffentlicht am 01.02.2023 15:52

Babylon elektronisch: Tontafeln werden digitalisiert

Münchner Wissenschaftler arbeiten an der Digitalisierung von Tontafel mit Keilschrift aus dem alten Mesopotamien. Ziel des Projekts „Electronic Babylonian Literature“ an der Ludwigs-Maximilian-Universität sei es, sämtliche überlieferten Keilschrifttafeln aus Babylonien zu digitalisieren, teilte die Universität am Mittwoch mit.

Viele Tafeln seien nur noch in Form unzähliger Bruchstücke vorhanden. Um diese Teile miteinander zu verbinden, habe das Team einen Algorithmus entwickelt, erläuterte der Altorientalist Enrique Jiménez, der mit seinem Team das Projekt vorantreibt. „Es ist ein Werkzeug, das zuvor nie existiert hat, eine riesige Datenbank von Fragmenten. Wir glauben, dass sie wesentlich für die Rekonstruktion der babylonischen Literatur ist, bei der wir nun viel schneller vorankommen können.“ Hunderte Manuskripte und viele textliche Verbindungen habe der Algorithmus bereits neu identifiziert.

Von Freitag an soll die Datenbank zugänglich sein. Jiménez will im Rahmen einer Fachtagung die KI-Datenbank und eine digitale Edition veröffentlichen, die alle bislang bekannten Abschriften von Keilschrift-Fragmenten beinhaltet. Mit mehr als 300 000 Textzeilen, die meisten davon bislang unveröffentlicht, sei es die bisher größte Textveröffentlichung in der Geschichte der Keilschriftstudien.

© dpa-infocom, dpa:230201-99-439107/2


Von dpa
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