Veröffentlicht am 05.03.2023 12:12

SpVgg Ansbach: Spiel gegen den Club sorgt für Frust im Sandkasten

Mehrfach blieb der Ansbacher Torhüter Sebastian Heid Sieger gegen den Nürnberger Angreifer Leonardo Vonic, der aber doch noch zu seinem 16. Saisontreffer kam. (Foto: Martin Rügner)
Mehrfach blieb der Ansbacher Torhüter Sebastian Heid Sieger gegen den Nürnberger Angreifer Leonardo Vonic, der aber doch noch zu seinem 16. Saisontreffer kam. (Foto: Martin Rügner)
Mehrfach blieb der Ansbacher Torhüter Sebastian Heid Sieger gegen den Nürnberger Angreifer Leonardo Vonic, der aber doch noch zu seinem 16. Saisontreffer kam. (Foto: Martin Rügner)
Mehrfach blieb der Ansbacher Torhüter Sebastian Heid Sieger gegen den Nürnberger Angreifer Leonardo Vonic, der aber doch noch zu seinem 16. Saisontreffer kam. (Foto: Martin Rügner)

Zweite Niederlage im zweiten Spiel und wieder kein Tor: Der SpVgg Ansbach ist der Start ins Punktspieljahr der Fußball-Regionalliga missglückt. Das 0:1 gegen den 1. FC Nürnberg IIbeendet die lange Erfolgsserie vor eigenem Publikum. Punkte gegen den Abstieg wird sich der Aufsteiger gegen andere Teams holen müssen.

Mehr als 20 Tonnen Sand wurden in den Platz im Xaver-Bertsch-Sportpark eingearbeitet, um das Geläuf einigermaßen bespielbar zu machen. Den enormen Aufwand bei der Platzpflege hätte das Team gerne mit einem weiteren Punktgewinn belohnt, aber weil Leonardo Vonic nach vielen vergeblichen Versuchen doch irgendwann sein Tor machte, schoben die eifrigen Sandschaufler Frust und die Ansbacher Kicker auch. Ein Teilerfolg gegen dem Favoriten war in Sicht, als Niklas Seefried kurz vor Schluss im Strafraum an den Ball kam und die Chance zum Ausgleich hatte. Ob er verdient gewesen wäre?

Es wäre ein glücklicher Punktgewinn gewesen, denn die Mannschaft mit den besseren Einzelspielern hat dieses Spiel verdient gewonnen. Insbesondere Vonic spielte über die linke Seite seine Klasse aus und hätte sein Trefferkonto schon viel früher in Richtung 20 Saisontore, aktuell sind es 16, ausbauen können. Doch mehrmals scheiterte der 19-Jährige knapp oder der ausgezeichnete Sebastian Heid im Ansbacher Tor rettete.


Das Matchglück ist aktuell nicht auf unserer Seite.

Lukas Karakas

Die Nürnberger konnten beste Gelegenheiten nicht nutzen. Bryang Kayo traf den Pfosten, Jonas Bayerlein kratzte einen Schuss von, klar, Vonic, von der Torlinie und auch Jermain Nischalke scheiterte aus kurzer Distanz an Heid.

Dass die Ansbacher unfreiwillig Unterstützung beim Gegentor leisteten mag als Beleg dafür gelten, dass „das Matchglück aktuell nicht auf unserer Seite ist“, wie die SpVgg-Allzweckwaffe Lukas Karakas bitter registrieren musste. In der Vorwoche war es ein unberechtigter Elfmeter, der die Niederlage einleitete, nun war es ein Fehler im Aufbauspiel von Verteidiger Eric Weeger, der der Vonic das entscheidende Tor ermöglichte (72. Minute).

„Dass wir das Tor aus einer Aufbausequenz kriegen und im 16er den Ball verlieren ist total ärgerlich, aber ich will das von den Jungs so und wir brauchen das auch, wir wollen Dinge fußballerisch lösen“, sagte SpVgg-Trainer Christoph Hasselmeier, der abgesehen davon „über weite Strecken ein sehr, sehr gutes Spiel“ seiner Elf gesehen hatte und doch „unglaublich genervt“ vom Ergebnis war.

Beim Anblick vom manchmal scheinbar mühelos durch die Abwehr der nullneuner marschierenden Vonic mag sich der eine oder andere Ansbacher Zuschauer gedacht haben, solche Spieler, die sich so gefährlich in Szene setzen können, hatten wir doch auch mal. In der Tat, die sind aber im Moment verletzt (Patrick Kroiß, Michael Sperr).

Weitere Absenzen im Offensivbereich ließen bei Hasselmeier die Idee reifen, Lukas Karakas aus dem defensiven Mittelfeld in den Angriff zu befehlen. Der laufstarke und zweikampffreudige Sechser wurde zum Zehner, eine Rolle, die er zuletzt vor vielen Jahren gespielt hat. Seine Aufgabe bestand darin, beim Pressing Druck auf die Verteidiger auszuüben, was mit Eifer erledigt wurde. „Dass der Tabellendritte mit Zweitligaprofis wie Nischalke uns spielerisch einen Ticken überlegen ist, war ja klar, aber ich finde trotzdem, dass wir es gut gemacht haben, jeder hat alles reingeworfen, vorzuwerfen brauchen wir uns nichts“, sagte Karakas.

Es fehlen Bratwürste und Offensivaktionen

Zwischendurch gingen im Ansbacher Sportpark die Bratwürste aus und auch den nicht so hungrigen SpVgg-Anhängern fehlte etwas zum Wohlbefinden: Offensivaktionen. Die ließen sich leider nicht beim Metzger nachbestellen wie das Grillgut, das ab etwa der 60. Minute wieder zur Verfügung stand. Gefährliche Situationen im Nürnberger Strafraum waren über 90 Minuten so selten wie vegane Metzgerlehrlinge. Der Hunger nach Punkten blieb daher ungestillt, was bei einem Heimspiel zuletzt im September der Fall war.

„Wir wussten, dass Ansbach super im Gegenpressing ist und gut kontert, so schießen sie ihre Tore, darauf haben wir uns vorbereitet“, fasste der punktesatte FCN-Trainer Vincent Novak den Ausflug zusammen.

Eine Bildergalerie zum Spiel gibt es hier.


Alexander Keck
Alexander Keck

Der noch in Vor-Internetzeiten der FLZ zugelaufene Schwarzwälder hat im Verlauf von fast drei Jahrzehnten die fränkischen Merkwürdigkeiten, die in Ohrmuscheln (Allmächd!) und auf Esstellern (Saure Zipfel!) landen schätzen gelernt. Nur die im Vergleich zu Spätzle stets zu breiigen Knödel mag der Schwabe nicht. Das Schreiben über Sport dagegen immer noch sehr - gerne auch abseits des Mainstreams.

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