47-Jähriger bei Polizeieinsatz erschossen: LKA ermittelt | FLZ.de

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Veröffentlicht am 25.02.2022 07:32

47-Jähriger bei Polizeieinsatz erschossen: LKA ermittelt

Rauch strömt aus einem Haus, in dem ein Mann bei einem Polizeieinsatz erschossen wurde. (Foto: Ralph Goppelt/vifogra/dpa)
Rauch strömt aus einem Haus, in dem ein Mann bei einem Polizeieinsatz erschossen wurde. (Foto: Ralph Goppelt/vifogra/dpa)
Rauch strömt aus einem Haus, in dem ein Mann bei einem Polizeieinsatz erschossen wurde. (Foto: Ralph Goppelt/vifogra/dpa)

Ein Mann ist bei einem Polizeieinsatz an seinem Haus in Mittelfranken erschossen worden. Der 47-Jährige habe in der Nacht zu Freitag Polizisten und Feuerwehrleute in Gunzenhausen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) mit einem Messer angegriffen, so die Polizei am Freitag. Pfefferspray habe ihn nicht aufgehalten - die Beamten hätten daraufhin auf den Mann geschossen. Er starb in der Nacht im Krankenhaus. Er soll in einem psychischen Ausnahmezustand gewesen sein.

Nun ermittelt das Landeskriminalamt (LKA). Es untersuche, ob der Schusswaffengebrauch rechtmäßig war, teilte die Polizei mit. Dies sei in solchen Fällen üblich. Zum Tathergang selbst ermittelt weiter die Polizei Ansbach.

Die Polizei war zu dem Haus gerufen worden, weil der Mann vor dem Gebäude mit Gegenständen um sich geworfen haben soll. Als eine Streife ankam, habe das Haus gequalmt, teilte die Polizei mit.

Beim Versuch der Feuerwehr, das Haus zu löschen, habe der Mann Polizisten und Feuerwehrleute mit einem Messer angegriffen, sagte ein Sprecher. Darauf hätten die Beamten auf den Mann geschossen. Die Einsatzkräfte blieben unverletzt. Sie wurden psychologisch betreut.

Gefahr für andere Menschen habe während der Schussabgabe nicht bestanden, sagte ein Polizeisprecher. Für die Dauer des Löscheinsatzes mussten die Bewohner zweier angrenzender Wohngebäude ihre Häuser verlassen. Sie konnten in der Nacht in ihre Wohnungen zurück.

Warum der Mann die Einsatzkräfte angriff, war zunächst unklar. Es bestehe der Verdacht auf einen psychischen Ausnahmezustand, so die Polizei.

Wie viele Schüsse fielen, wie viele Beamte schossen und ob zuvor zur Warnung in die Luft geschossen worden war, war unklar. Diese Fragen seien Gegenstand der Ermittlungen, sagte eine LKA-Sprecherin.

Im Jahr 2020 schossen Polizisten im Freistaat nach Angaben des bayerischen Innenministeriums zehn Mal im Einsatz auf Menschen. Eine Person wurde dabei getötet, sechs verletzt. Außerdem gab es laut einem Ministeriumssprecher elf Warnschüsse, bei denen die Beamten bewusst nur in die Luft schossen. Zahlen für das vergangene Jahr sollen im März vorliegen.

© dpa-infocom, dpa:220225-99-280096/6

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