1. FC Nürnberg fit für Rückrunde: Schalke-Sieg gibt „Push“ | FLZ.de

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Veröffentlicht am 11.01.2023 11:50

1. FC Nürnberg fit für Rückrunde: Schalke-Sieg gibt „Push“

Zu sehen ist beim Spieltag im Max-Morlock-Stadion. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild)
Zu sehen ist beim Spieltag im Max-Morlock-Stadion. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild)
Zu sehen ist beim Spieltag im Max-Morlock-Stadion. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild)

Noch auf dem Platz steckten Trainer Markus Weinzierl und Sportvorstand Dieter Hecking nach dem 1:0-Erfolg des 1. FC Nürnberg gegen den FC Schalke die Köpfe zusammen. Ein kurzer Meinungs- und Informationsaustausch, bei dem beide recht zufrieden wirkten. Dass im dritten Vorbereitungsspiel auf die Rückrunde endlich der erste Sieg gelang, hellte die Stimmung rund um den Fußball-Zweitligisten doch merklich auf.

Noch bis Sonntag schwitzt der „Club“ in Belek in der Türkei und scheint dabei Fortschritte zu machen - was auch die 90 Minuten gegen den Erstligisten zeigten. Die eigene Lage ist aber nach wie vor prekär. Hätten die ambitionierten Franken das letzte Hinrundenspiel gegen Paderborn (2:1) zu Hause verloren, wären sie als Letzter in die Winterpause gegangen. So sind es wenigstens zwei Punkte Vorsprung auf die Ränge 16 und 17.

Trotzdem wirken die 90 Minuten im Max-Morlock-Stadion weiter nach: In Torhüter Christian Mathenia (Sehnenanriss in der Schulter), Erik Wekesser (Kreuzbandriss) und James Lawrence (Innenband- und Innenmeniskusriss) verletzten sich gleich drei Stammkräfte schwer. Lediglich der walisische Nationalspieler Lawrence könnte im Frühjahr sein Comeback geben.

Da auch Tim Handwerker nach seinem im August erlittenen Kreuzbandriss noch länger ausfallen wird, musste der Club personell nachlegen. Der dänische Torhüter Peter Vindahl (AZ Alkmaar) hat gute Chancen, die neue Nummer eins zu werden, der Sechser Florian Flick (FC Schalke) und Linksverteidiger Jannes Horn (VfL Bochum) sind ebenfalls gesetzt. Alle drei sind ausgeliehen.

Zudem verpflichteten die Nürnberger noch Benjamin Goller von Werder Bremen, der sich nach überstandener Grippe aber erst wieder herankämpfen muss. Überhaupt hat es den „Club“ mit Infekten in letzter Zeit ziemlich erwischt; Felix Lohkemper verpasst deswegen das Trainingslager, Jens Castrop konnte am Mittwoch wenigstens nachreisen.

„In der Summe ist es ein bisschen problematisch, wenn täglich ein anderer krank wird“, sagte Trainer Markus Weinzierl, „ich hoffe, dass wir jetzt durch sind“.  Das gilt auch für die leidige Konditions-Debatte. Die Laktatwerte einiger Profis sollen bei seinem Dienstantritt nicht optimal gewesen sein, weshalb bereits im ersten Teil der Vorbereitung Mitte Dezember bis zu vier Einheiten pro Tag auf dem Programm standen, inklusive Waldlauf kurz vor Feierabend.

„Wir haben jetzt viel an der Intensität gearbeitet, dass die Spieler fitter werden“, sagte Weinzierl, „rein von den Werten ist es uns gut gelungen“. „Signifikant“ seien sie gar besser geworden, „es hat sich auf jeden Fall gelohnt.“ Um den von Weinzierl geforderten, aggressiven Spielstil auch 90 Minuten durchhalten zu können und nicht nur 80 oder 75.

„Es war vom Zuschauen die Vermutung da, die Zahlen haben es belegt“, sagte der 48 Jahre alte Trainer, „es ist sicher so, dass man Intensität braucht, egal in welcher Liga. In der 2. Liga sowieso.“ In Belek möchte er noch bis Sonntag die Abläufe verfeinern und im mannschaftstaktischen Bereich arbeiten, um zum Rückrundenstart am 29. Januar gegen den FC St. Pauli eine Elf auf dem Platz zu haben, die ihrem Gegner richtig wehtun kann.

Gegen den FC Schalke hat das in Belek schon gut geklappt. Durch einen verwandelten Foulelfmeter von Erik Shuranov hatten die Franken 1:0 gegen das Bundesliga-Schlusslicht gewonnen. „Ein gutes Ergebnis wie heute gibt einem schon einen Push für die nächsten Wochen. Die vielen Läufe, die wir gemacht haben, haben sich bezahlt gemacht“, sagte Nürnbergs Mittelfeldspieler Lino Tempelmann.

Am Samstag steht ein weiterer Test gegen den polnischen Verein KS Cracovia an. Möglicherweise müssen die Franken wegen erwarteter Regenfälle in den kommenden Tagen auch improvisieren. Zumindest ein Ziel haben sie aber schon erreicht: „Vom Fitnesslevel“, sagt Weinzierl, „haben wir eine andere Basis als im Oktober oder November“.

© dpa-infocom, dpa:230111-99-180028/2

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