Polizei bestätigt: FCA-Ultras wüteten in Zug von Go-Ahead | FLZ.de

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Veröffentlicht am 04.03.2024 17:59, aktualisiert am 05.03.2024 11:09

Polizei bestätigt: FCA-Ultras wüteten in Zug von Go-Ahead

Im Innenbereich des Zugs sind die Schäden deutlich zu sehen. (Foto: Bundespolizei)
Im Innenbereich des Zugs sind die Schäden deutlich zu sehen. (Foto: Bundespolizei)
Im Innenbereich des Zugs sind die Schäden deutlich zu sehen. (Foto: Bundespolizei)

Anhänger des Fußballvereins FC Augsburg haben am Samstag einen Nahverkehrszug auf der Fahrt von Würzburg nach Treuchtlingen verwüstet. Die Folge für Fahrgäste der Privatbahn Go-Ahead rund um Ansbach: Zugausfälle und Einschränkungen.

Betroffen ist der Bahn-Dienstleister WFL

Wie Go-Ahead in einer Pressemitteilung berichtet, sollen die Täter am Abend in einem Zug des Sub-Unternehmens WFL eskaliert sein. Der Bahnbetreiber macht Ultras des schwäbischen Bundesliga-Vereins verantwortlich. Der hatte am Nachmittag 6:0 in Darmstadt gewonnen.

Offenbar auf der Rückfahrt vom Auswärtsspiel ließen Personen dann ihrer Zerstörungswut freien Lauf. Von Go-Ahead vorgelegtes Bildmaterial zeigt etwa gesplitterte und eingetretene Scheiben, am Glas sind Schmierereien wie „FCA07” zu lesen. Die Vereinsanhänger hätten schon beim Betreten des Zugs Überwachungskameras abgeklebt, teilt Go-Ahead-Sprecher Winfried Karg auf FLZ-Anfrage mit.

Am Dienstagvormittag informierte dann auch die für den Bahnverkehr zuständige Bundespolizei in einer Pressemitteilung über den Vorfall. Darin bestätigen die Beamten, dass Fußball-Fans des FC Augsburg während der Heimreise von Würzburg nach Augsburg im Regionalzug randaliert haben und so einen Schaden von rund 8000 Euro verursachten.

250 Ultra-Fans im Zug

Nach Spielende befanden sich demnach rund 250 Fans der Ultra Gruppierung des FC Augsburg mit den Zügen der Deutschen Bahn auf der Rückreise. Während der Fahrt mit dem Regionalzug RB 80 von Würzburg nach Treuchtlingen randalierten die Augsburger Fans massivst in drei Zugabteilen, heißt es im Polizeibericht. Es wurden nicht nur die Scheiben der Innentüren mit etlichen Graffiti-Schmierereien versehen, sondern wurden auch mehrere dieser Scheiben eingeschlagen.

Wie eine Sprecherin der Bundespolizei auf FLZ-Nachfrage mitteilte, war der Regionalzug nicht polizeibegleitet. Etwaige Tatverdächtige gibt es derzeit noch keine.

Im Augsburger Hauptbahnhof hat dann ein bis dato noch unbekannter Täter aus der Masse der Fußballfans in der Südunterführung gegen 0.10 Uhr einen „pyrotechnischen Gegenstand” gezündet, was zu einer starken Rauchentwicklung führte. Eine Bundespolizeistreife hat den brennenden Gegenstand gelöscht. Die Bundespolizeiinspektion Nürnberg ermittelt und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung unter der Rufnummer 0911/205551-0 oder bpoli.nuernberg@polizei.bund.de.

Go-Ahead rechnet mit Zugausfällen für den RE 80

„Die Waggons können seitdem nicht mehr im Fahrgastbetrieb eingesetzt werden, und daher mussten am 3. und 4. März Züge ausfallen”, berichtet Go-Ahead. Die Waggons kämen nun in die Werkstatt. Reparatur und Reinigung sollen bis mindestens Ende der Woche dauern, entsprechend kann es zu weiteren Ausfällen zwischen Würzburg und Treuchtlingen (RE 80) kommen.

„Wir sind fassungslos, dass diese Leute eine solche Zerstörungswut an den Tag gelegt und sich unseren normalen Fahrgästen und unserem Personal gegenüber völlig unangemessen verhalten haben”, lässt sich Go-Ahead-Geschäftsführer Arno Beugel zitieren. Das Unternehmen prüfe rechtliche Schritte.


Von Johannes Hirschlach und Anna Franck
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