„Öko-Test“: Keine grüne Welle für grüne Wandfarben | FLZ.de

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Veröffentlicht am 25.04.2024 07:08

„Öko-Test“: Keine grüne Welle für grüne Wandfarben

Grün, grün, grün sind alle meine Wände? Wer sich das wünscht, findet Wandfarben in unterschiedlichen Nuancen. Doch nicht alle kommen ohne kritische Inhaltsstoffe aus. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn/dpa)
Grün, grün, grün sind alle meine Wände? Wer sich das wünscht, findet Wandfarben in unterschiedlichen Nuancen. Doch nicht alle kommen ohne kritische Inhaltsstoffe aus. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn/dpa)
Grün, grün, grün sind alle meine Wände? Wer sich das wünscht, findet Wandfarben in unterschiedlichen Nuancen. Doch nicht alle kommen ohne kritische Inhaltsstoffe aus. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn/dpa)

Optik naturnah, Inhaltsstoffe bedenklich? 19 Dispersionswandfarben in verschiedenen Grüntönen hat die Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 5/2024) ins Labor geschickt. Achtmal gibt's die Rote Karte: Sieben sind „mangelhaft“, darunter das teuerste Produkt im Test. Eine Wandfarbe fällt als „ungenügend“ durch.  

Sie enthält Zinkpyrithion. Der Stoff gilt als sehr giftig für Wasserorganismen. In der EU ist er zudem als wahrscheinlich reproduktionstoxisch beim Menschen eingestuft, kann also die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

Vorsicht: allergieauslösende Stoffe

In einer weiteren Farbe wies das Labor Formaldehyd beziehungsweise Formaldehydabspalter nach. Aus Sicht der Öko-Tester hat Formaldehyd, das in die Raumluft ausdünstet, in Farben und Lacken aber nichts zu suchen - insbesondere für Innenräume. Schließlich kann der Stoff die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen. Von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) wurde er als wahrscheinlich krebserregend eingestuft.

Punkteabzug gab es auch für zehn Produkte, die mindestens einen der Werte bei drei häufig zusammen eingesetzten Isothiazolinonen (konkret: Benzisothiazolinon, Methylisothiazolinon, Chlormethylisothiazolinon) überschritten, die das Umweltzeichen Blauer Engel in seinen Vergabekriterien heranzieht. Isothiazolinone werden in Farben eingesetzt, um zu verhindern, dass sich in ihnen schädliche Organismen vermehren. Sie gelten den Öko-Testern zufolge aber als stark allergieauslösend.

Grün gründlich aufrühren

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Flüchtige organische Verbindungen wurden aus Sicht der Tester nur in unproblematischen Spurengehalten in den Farben nachgewiesen - ein erfreuliches Ergebnis mit Blick auf die Raumluftbelastung. 

Und: Neun der Wandfarben bekommen grünes Licht. Mit ihnen kann man den Öko-Testern zufolge bedenkenlos streichen. Acht davon sind „sehr gut“, die günstigste von ihnen (Swingcolor Simply Wohraumfarbe, Farbton 30) gibt es für 10,78 Euro pro Liter. Eine Wandfarbe ist „gut“. Zwei grüne Farben schneiden „ausreichend“ ab.

Ein Tipp der Öko-Tester fürs Streichen mit dunklen Farben: besonders gründlich aufrühren, damit sie gut decken. Denn dunkle Pigmente setzen sich häufig am Boden des Eimers ab. Und am besten zweimal oder öfter streichen. Poröse Untergründe benötigen vor dem Farbanstrich eventuell eine Grundierung. 

© dpa-infocom, dpa:240425-99-800575/2


Von dpa
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